Darum gehts
- Deutscher Zoll plant digitale Lösung für Mehrwertsteuer-Erstattung an Schweizer Grenze
- Pilotversuch mit elektronischer Variante noch dieses Jahr geplant
- App Quickzoll: Nutzung und Einnahmen 2024 um 60 Prozent gestiegen
Satte 6,4 Millionen Ausfuhrzettel seien 2016 beim Hauptzollamt Lörrach noch für die Mehrwertsteuer-Erstattung abgestempelt worden – 2024 seien es mit 2,9 Millionen weniger als die Hälfte gewesen. Zurückzuführen sei das auf die Einführung der Bagatellgrenze von 50 Euro Anfang 2020.
Heute seien vor Ort 40 Mitarbeitende mit dem Abstempeln beschäftigt. Das solle aber bald vereinfacht werden, schreibt die «bzBasel». Schon im November oder Dezember sei ein Pilotversuch mit einer elektronischen Variante geplant.
Alles soll schneller und effizienter werden
Ist der Pilotversuch ein Erfolg, solle der reguläre Betrieb mit der App im ersten Halbjahr 2026 an allen Zollämtern an der Schweizer Grenze starten. Ziel sei ein schnellerer und effizienter Rückerstattungsprozess. Und kürzere Wartezeiten an den Grenzübergängen und weniger Staus.
Eine Pflicht für die digitale Lösung gebe es aber nicht. Die bisherigen Verfahren wie eine Rückerstattung vor Ort blieben bestehen.
Die Wartezeiten an der Grenze dürften sich aber ohnehin verkürzt haben. Denn seit der Reduktion der Schweizer Zollfreigrenze von 300 auf 150 Franken stelle der Einzelhandel in der deutschen Grenzregion einen teilweise spürbaren Umsatzrückgang beim Einkaufstourismus fest.
Mit der App Quickzoll hätten Schweizer Einkaufstouristen schon heute die Möglichkeit, ihre Einkäufe digital zu verzollen. Die Zahl der Nutzungen und die Einnahmen seien 2024 um 60 Prozent gestiegen, berichtet die «bzBasel».
Im ersten Halbjahr 2023 sei die App 30’000-mal genutzt worden, im ersten Halbjahr 2024 38’000-mal und im ersten Halbjahr 2025 88’000-mal. Die Einnahmen hätten 3 Millionen, 3,9 Millionen und 6 Millionen Franken betragen, wobei die Zahlen von 2025 noch provisorisch seien. Nun sollen die Abläufe noch weiter vereinfacht werden.