Seit 2015 gewann die FDP bei kantonalen Wahlen unter dem Strich 20 Sitze hinzu. Und Umfragen prophezeiten stets ein Wachstum oder zumindest einen Status quo. Jetzt sieht es plötzlich nach Verlusten aus. Wie erklären Sie sich diesen Einbruch kurz vor dem Ziel?
Petra Gössi: Umfragen sind Umfragen. Das Umfeld und die Themenlage sind sicher schwierig für eine liberale Partei, die auf Innovation statt Verbote setzt. Wir bieten aber eine echte Alternative zur linken Verbotspolitik der Grünen, SP und GLP. Nicht nur, aber insbesondere in der Umweltpolitik. Wir werden bis zum 20. Oktober alles geben, damit wir trotzdem gewinnen können.
Jeder dritte FDP-Wähler will keine Klimamassnahmen, die kosten. Also keine Flugticketabgabe und keine CO2-Abgabe auf Benzin. Doch genau das beinhaltet das CO2-Gesetz, das dank der FDP im Parlament durchkam. Ist der eingeschlagene Öko-Kurs des Freisinns ein Fehler?
Nein, Nichtstun war und ist keine Option und würde uns noch viel teurer kommen! Unsere Basis, alle Gremien und die Delegiertenversammlung haben das Positionspapier klar gutgeheissen.
Die FDP verliert gemäss Umfrage fast jeden zehnten Wähler an die SVP. Schmerzt Sie das besonders?
Wir haben nie gesagt, dass wir uns dem Themenkomplex Umwelt und Klima der Wahlen wegen zuwenden, sondern weil es ein zentrales Thema für die Zukunft der Schweiz ist. Wir haben die Verantwortung, den nachfolgenden Generationen eine intakte Lebensgrundlage zu hinterlassen. Das heisst aber nicht, dass wir nun linke Politik machen.
In der Klimapolitik geraten Sie zwischen die Fronten: Sie verlieren nicht nur Ihre Anti-Öko-Wähler an die SVP, sondern auch Ihre Öko-Turbos an die GLP. Sehen Sie einen Ausweg?
Viele Menschen denken bei Klimapolitik immer automatisch an Verbote, Verzicht und übertriebene, sozialistische Träumereien, wie sie die SP, die Grünen und die GLP fordern. Das muss nicht so sein: Wir sind die Alternative, denn die freisinnige Politik ist geprägt von Innovationen, Kostenwahrheit und Lenkung.
Falls die BDP keine eigene Fraktion mehr bilden kann – ist eine Aufnahme der verbleibenden BDPler in der FDP-Fraktion ein Thema?
Das werden wir dann diskutieren, wenn sich die Frage konkret stellt.
Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.
BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.
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