Luzerner Linke fordern
Wenn es zu heiss ist, soll Luzerner ÖV gratis sein

An Hitzetagen schiesst in Luzern der Ozonwert regelmässig über die Grenze. Jetzt fordert die SP ein Paket gegen den Smog – mit Gratis-ÖV und Fahrverboten, sobald die Belastung zu hoch wird. Genf kennt so etwas Ähnliches schon.
Publiziert: vor 26 Minuten
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Aktualisiert: vor 10 Minuten
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Während der Hitzewelle im Sommer 2025 kam es zu Smog, beispielsweise über Vevey.
Foto: AFP

Darum gehts

  • SP/Juso-Fraktion Luzern fordert Massnahmen gegen Smog mit Gratis-ÖV und Fahrverboten
  • Ozonbelastung hat gesundheitliche Auswirkungen, vor allem auf die Atmung
  • Grenzwert von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter darf nur einmal jährlich überschritten werden
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Anna Clara KohlerRedaktorin Politik

An heissen Tagen steigen die Ozonwerte stark an. Das sorgt für sogenannten Smog, der gesundheitliche Folgen mit sich zieht. Die Stadtluzerner SP/Juso-Fraktion fordert nun ein Massnahmenpaket gegen den Smog – unter anderem mit Gratis-ÖV und Fahrverboten. «Zentralplus» berichtete zuerst.

«Der Handlungsbedarf im Bereich Ozon ist hoch», heisst es im Vorstoss. An einer Messstation nördlich der Stadt Luzern sei der Grenzwert der Schweizer Luftreinhalte-Verordnung mehrmals überschritten worden. Laut Verordnung darf ein Ozonwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter aber maximal einmal pro Jahr überschritten werden.

Auswirkungen auf die Atmung

Ozonbelastungen haben gesundheitliche Auswirkungen, vor allem auf die Atmung. Die Aussetzung sorge für verringerte Lungenfunktionen, Entzündungen der Atemwege oder andere Verschlechterungen, wodurch es zu mehr Notfällen kommt. «Zum ausreichenden Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsschäden müssen daher weitere Massnahmen ergriffen werden», so die Stadtluzerner SP.

Die Ozonbelastung in Bodennähe ist gerade im Sommer ein Problem. Hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung begünstigen die Bildung von Ozon. Es entsteht nicht direkt, sondern aus anderen Schadstoffen. Es bildet sich aus Stickoxiden, vor allem durch den Verkehr und flüchtige organische Verbindungen aus Industrie, Gewerbe und ebenfalls Verkehr. Um die Ozonbelastung dauerhaft zu senken, muss man die Konzentration der Ausgangsstoffe reduzieren.

Fahrverbote und Gratis-ÖV

Deshalb fordert die SP/Juso-Fraktion temporären Gratis-ÖV, aber auch zeitweilige Fahrbeschränkungen, Temporeduktionen und Fahrverbote für Fahrzeuge mit hohen Schadstoffemissionen. Auch Einschränkungen für Betriebe mit hohen Emissionsausstössen wäre denkbar.

In Genf wurde vor fünf Jahren ein ähnliches Konzept eingeführt, der «Anti-Smog-Plan». Bei hoher Ozonbelastung treten stufenweise Massnahmen in Kraft. Zunächst gilt ein Fahrverbot für Autos mit sehr hohem Schadstoffausstoss und ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde.

Auf Stufe zwei dürfen Fahrzeuge mit hohem Ausstoss nicht mehr fahren und der ÖV wird gratis. Die letzte Stufe schliesst Autos mit mittlerem Schadstoffausstoss mit ein. Im Sommer 2025 trat in Genf Stufe zwei für rund einen Tag in Kraft.

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