Darum gehts
- Jugendgewaltdelikte erreichen Höchstwert, Jugendgewalt insgesamt leicht rückläufig
- Täter meist männlich, Opfer oft schwer verletzt und im Krankenhaus behandelt
- 125 Personen unter 18 wegen schwerer Straftaten verurteilt, Verdreifachung in sieben Jahren
Die Tendenzen sind schon seit Jahren dieselben: Straffällig werden deutlich mehr Männer als Frauen und mehr Junge als Alte. Ein Ausreisser nach oben bereitet aber Sorgen. Die Zahl der schweren Jugendgewaltdelikte hat sich in den vergangenen sieben Jahren fast verdreifacht.
2024 erreichten die massiven Jugendgewaltdelikte den höchsten Wert seit Beginn der Strafurteilsstatistik vor 25 Jahren. 125 Personen unter 18 wurden wegen einer schweren Straftat verurteilt. Die positive Seite der Medaille ist hingegen, dass die Jugendgewalt generell leicht rückläufig ist.
Die Idee vom «Recht des Stärkeren»
Die Delikte sind in den meisten Fällen schwere Körperverletzung oder Vergewaltigung, wie die «CH Media»-Zeitungen schreiben. Dabei werden die Opfer meist so verletzt, dass sie im Spital behandelt werden müssen. Das bedeutet auf der anderen Seite auch: Viele der Täter werden tatsächlich angezeigt und verurteilt. Wird nämlich ein Opfer ins Spital eingeliefert, muss die Polizei aktiv werden und ermitteln.
Die Täter sind in 96 Prozent der Fälle Männer und über 16 Jahre alt. Junge Frauen begehen zunehmend leichte Gewaltdelikte wie Diebstähle, jedoch fast keine schweren Gewaltstraftaten. Zudem war jeder zweite Täter Ausländer mit einer Aufenthaltsbewilligung. Dieser Anteil blieb in den letzten Jahren stabil.
Wie kommt es überhaupt zu solchen Gewalttaten? Die Idee vom «Recht des Stärkeren» würde sich wieder durchsetzt, wie «CH Media» den Gewaltforscher Dirk Baier zitiert. Zudem würden sich junge Menschen verstärkt in Cliquen organisieren, was Gewalt fördere. Und nicht zuletzt, «weil die Schule an normierender Kraft verloren hat, sichtbar an der Zunahme des Schwänzens», so Baier zu der Zeitung.