Darum gehts
- E-Roller sorgen für Ärger und Unfälle. Politiker fordern strengere Regeln
- GLP-Nationalrat Matthias Jauslin will Helmpflicht, Führerausweis und Nummernschild für E-Roller
- Vorstoss von Jauslin hat Unterstützung aus allen Fraktionen im Nationalrat
Sie flitzen über Trottoirs und Fussgängerstreifen, sind oft zu schnell unterwegs und werden von jungen Fahrenden gelenkt. Trendfahrzeuge wie E-Roller und E-Scooter erhitzen die Gemüter – sowohl in Städten als auch in Agglomerationen.
Auch die Polizei hat alle Hände voll zu tun: Es gibt immer mehr Unfälle, viele enden tragisch. Die Polizeikorps führen regelmässige Kontrollen durch und schlagen wegen getunten Fahrzeugen Alarm.
Unterschriften aus allen Fraktionen
Politiker von links bis rechts finden nun, dass es so nicht weitergehen kann. GLP-Nationalrat Matthias Jauslin (63) hat einen entsprechenden Vorstoss eingereicht. «Die Lenkerinnen und Lenker müssen keinen Helm tragen, benutzen Verkehrsflächen, die nicht für sie gedacht sind, und gefährden dadurch andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer», sagt Jauslin. «Ich beobachte fast täglich, dass sich viele E-Roller-Fahrer rücksichtslos verhalten und die Verkehrsregeln scheinbar nicht kennen.»
Die Fahrzeuge seien immer stärker motorisiert, kritisiert Jauslin ausserdem. Es gebe sogar YouTube-Videos, die zeigen, wie man sie manipulieren kann. «Früher, als wir unsere Töffli frisiert haben, brauchte es zumindest noch technisches Wissen – heute geht das ganz einfach.»
Er fordert, dass für E-Roller künftig eine Helmpflicht gilt sowie ein Führerausweis und ein Nummernschild nötig werden. Nationalräte aus allen Fraktionen haben mitunterzeichnet – der Vorstoss hat also gute Chancen.
«Bundesrat hat es verschlafen»
Erst im Juli ist eine neue Verordnung für E-Bikes und Lastenvelos in Kraft getreten. «Der Bundesrat hat es verschlafen, darin strengere Regeln für E-Roller zu formulieren», sagt Jauslin. Das, obwohl einige Polizeikorps und Kantone während der Vernehmlassung auf die Probleme mit Trendfahrzeugen hingewiesen hätten. Deshalb brauche es jetzt eine Korrektur.
Ihm gehe es nicht darum, Trendfahrzeuge zu verbieten oder ein neues Gesetz zu schaffen, so Jauslin. E-Roller und Trendfahrzeuge sollen nur in eine andere Kategorie verschoben werden: von den leichten zu den schnellen Motorfahrrädern. Damit gäbe es Helmpflicht, Nummernschild und Führerausweis – genau wie bei Mofas oder schnellen E-Bikes.
Für den Vorschlag habe er viele positive Rückmeldungen aus Gemeinden, aus der Bevölkerung und aus Polizeikreisen erhalten. Sie seien im Alltag mit vielen Problemen konfrontiert und Polizeikontrollen seien extrem aufwendig – insbesondere, weil Nummernschilder nicht Pflicht sind und daher jedes Fahrzeug angehalten werden muss.