Darum gehts
- Frühfranzösisch bleibt wichtig für nationalen Zusammenhalt in der Schweiz
- Bundesrat plant Gesetz für obligatorische zweite Landessprache in Primarschulen
- 61-jährige Innenministerin Baume-Schneider unterstützt Frühfranzösisch
Immer mehr Deutschschweizer Kantone wollen das Frühfranzösisch abschaffen. Die Konferenz der Kantonsregierungen hat nun betont, dass ein früher Kontakt mit einer zweiten Landessprache und den «sprachregionalen Kulturen der Schweiz» wichtig sei für den nationalen Zusammenhalt. Dies schreibt sie in einer Erklärung.
Gleichzeitig wolle man aber den Spielraum des Artikel 4 des Harmos-Konkordats ausloten. Der Artikel regelt unter anderem den Beginn des Sprachenunterrichts. Jetzt werde eine Anpassung der Bildungsziele und der Lehrpläne geprüft, da bei der Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen in der zweiten Landessprache Handlungsbedarf gesehen wurde. Der Sprachenunterricht müsse durch die Verstärkung von Austauschaktivitäten intensiviert werden, heisst es bei der Konferenz weiter.
Bundesrat gibt «Frühfranzösisch-Befehl»
Auch der Bundesrat um Innenminister Elisabeth Baume-Schneider (61) gab bereits Mitte September den «Frühfranzösisch-Befehl». Der Bundesrat treibt die Arbeiten für ein neues Gesetz voran. Dieses soll vorschreiben, dass an Schweizer Primarschulen eine zweite Landessprache als Fremdsprache unterrichtet werden muss.
Sprachenunterricht sei eine Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz, hiess es in einer Mitteilung vom Freitag im Anschluss an die Jahresversammlung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) in Luzern. Alle Schülerinnen und Schüler sollen demnach von einem guten Unterricht in den Landessprachen und in Englisch profitieren.