Darum gehts
- Die Schweiz leistet Gute Dienste für die USA im Iran – trotz Sicherheitsrisiken
- Schweizer Botschaft in Teheran nach israelischem Angriff temporär geschlossen
- Botschafterin Nadine Olivieri Lozano plant nächste Woche Rückkehr nach Teheran
Unter den Schweizer Schutzmachtmandaten ragt eines heraus: die Guten Dienste, die die Schweiz für die USA in Teheran (Iran) leistet. Wenn US-Präsident Donald Trump (79) den iranischen Machthabern auf diplomatischem Weg etwas mitteilen will, dann nutzt er dafür einen Kanal über die Schweiz.
Israel wollte der Schweiz keine Sicherheitsgarantien gewähren
Der heisse Draht zwischen Washington, Bern und Teheran wird derzeit auf die Probe gestellt. Israelische Kampfflieger haben das iranische Aussenministerium in Teheran bombardiert. Seitdem waren keine physischen Treffen mehr möglich, der Austausch erfolgte telefonisch. Auch hat sich für das Schweizer Botschaftspersonal die Sicherheitslage massiv verschlechtert. Ein israelischer Angriff in Teheran beschädigte die Wohnung eines Schweizer Diplomaten. Zum Zeitpunkt der Druckwelle war die Wohnung leer, der Schweizer Diplomat wurde nicht verletzt.
Die Schweiz bat Israel und die USA um Sicherheitsgarantien. Nachdem diese nicht gewährt wurden, entschied Bundesrat Ignazio Cassis (64), die Botschaft in Teheran temporär zu schliessen. Vor zwei Wochen fuhr die Schweizer Botschafterin Nadine Olivieri Lozano (50) mit sechs Schweizer Kollegen in einem Konvoi nach Baku (Aserbaidschan). Andere Botschaftsmitarbeitende waren bereits zuvor nach Turkmenistan gereist.
Nächste Woche gehts zurück nach Teheran
Nach Informationen von Blick reiste Olivieri Lozano letzte Woche in die Schweiz – und bereitet nun ihre Rückkehr in den Iran vor. Nächste Woche soll sie nach Teheran reisen. Das Aussendepartement teilt Blick mit: «Wir werden die Botschaft in Teheran wiedereröffnen, wenn es die Sicherheitslage vor Ort zulässt. Zum Zeitpunkt der Wiedereröffnung werden wir eine aktive Kommunikation machen.»
Offiziell herrscht zwischen Washington und dem Iran seit 1979 Eiszeit. Damals stürmten iranische Studenten im Zug der Islamischen Revolution die US-Botschaft in Teheran und nahmen US-Diplomaten als Geiseln. Die Geiselnahme dauerte 444 Tage und war eine Reaktion auf die Aufnahme des gestürzten Schahs Mohammad Reza Pahlavi in die USA, die von den Besetzern als Missachtung der Gefühle des iranischen Volkes angesehen wurde.