«Droht gigantische Geldverschwendung»
Ex-SBB-Chef Weibel kritisiert Bahn- und Strassenausbau

Vor gut einer Woche hat Albert Röstis Verkehrsexperte einen Bericht präsentiert, der die Ausbauprojekte von Strassen und Bahn priorisiert. Jetzt kritisiert der ehemalige SBB-Chef Benedikt Weibel.
Publiziert: 17.10.2025 um 18:34 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2025 um 18:53 Uhr
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Ulrich Weidmann hat geplante Verkehrsprojekte in der Schweiz überprüft und priorisiert.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • ETH-Professor analysiert 500 Verkehrsprojekte, Ex-SBB-Chef warnt vor Geldverschwendung
  • Kritik an kleinteiliger Verbesserung statt strukturell wirksamer Projekte
  • Projekte haben Wert von 112,7 Milliarden Franken, Bundesrat entscheidet im Januar
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Tobias BruggmannRedaktor Politik

Vom Tunnel in Zürich über die Autobahn in der Romandie: Über 500 Strassen- und Bahnprojekte hat ETH-Professor Ulrich Weidmann (62) im Auftrag von Verkehrsminister Albert Rösti (58) analysiert und priorisiert. 

Doch nun gibt es Kritik. Der ehemalige SBB-Chef Benedikt Weibel (79) warnt in einem Gastbeitrag für den «Tages-Anzeiger» vor einer «gigantischen Geldverschwendung». «Der Ausbau von Strasse und Schiene erfolgt kleinteilig und konzeptlos.»

Bundesrat entscheidet im Januar

Weidmanns Bericht lasse durchschimmern, dass die 500 diskutierten Vorhaben eher das Ergebnis einer Strategie der «kleinteiligen Verbesserungen» sei. Doch um das Verkehrssystem auf die nächste Stufe zu heben, brauche es grosse «strukturell wirksame Projekte».

«Wenn die Politik der ‹kleinteiligen Verbesserung› weitergeführt wird, droht eine gigantische Geldverschwendung», schreibt Weibel weiter. Auch das Potenzial der Digitalisierung werde zu wenig genutzt, kritisiert der ehemalige Bahnchef weiter.

Weidmann hatte in seinem Bericht für jede Region verschiedene Projekte als erste Priorität festgelegt, zum Beispiel der Ausbau des Bahnhof Stadelhofen in Zürich oder ein unterirdischer Bahnhof in Luzern. Hingegen wurden ÖV-Projekte in der Region Basel zurückgestuft. Der Bundesrat muss sich aber nicht an die Priorisierung halten und kann frei entscheiden. Im Januar wird Rösti seine Vorschläge präsentieren.

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