Deutlich mehr Verdachtsmeldungen
Immer mehr Geldwäscherei in der Schweiz

Der Verdacht auf Geldwäscherei in der Schweiz hat deutlich zugenommen. Die Zahl der Verdachtsmeldungen wuchs im 2024 um mehr als ein Viertel auf 15'141 im Vergleich zu 2023. 92 Prozent dieser Meldungen stammten von Vermittlern aus dem Bankensektor.
Publiziert: 02.05.2025 um 07:11 Uhr
|
Aktualisiert: 02.05.2025 um 07:34 Uhr
Der Verdacht auf Geldwäscherei in der Schweiz hat deutlich zugenommen. Die Zahl der Verdachtsmeldungen wuchs im 2024 um mehr als ein Viertel auf 15'141 im Vergleich zu 2023.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Meldevolumen für Geldwäscherei hat sich seit 2020 knapp verdreifacht
  • Schweiz plant Einführung eines eidgenössischen Transparenzregisters für Unternehmen
  • MROS übermittelte 2024 20,4 Prozent mehr Anzeigen an Strafverfolgungsbehörden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Seit der Einführung des Informationssystems goAML im Januar 2020 hat sich das Meldevolumen knapp verdreifacht, wie die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) in ihrem am Donnerstagabend veröffentlichten Bericht schreibt.

Im Vergleich zum Vorjahr übermittelte die Meldestelle 2024 demnach 20,4 Prozent mehr Anzeigen an die Strafverfolgungsbehörden. Die MROS übermittelt diesen Behörden nach eigenen Angaben jeweils einen Analysebericht mit den relevanten Informationen. Diese können Informationen aus mehreren Verdachtsmeldungen, die nicht zwingend im selben Jahr bei der MROS eingegangen sind und Informationen von verschiedenen in- und ausländischen Behörden beinhalten.

Zugenommen hat sowohl die Informationsübermittlung an Schweizer als auch an ausländische Behörden. Dabei geht es um Verdachtsmeldungen von sogenannten Finanzintermediären, also Vermittlern im Bankensektor, im Zusammenhang mit Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung, Geldern krimineller Herkunft oder kriminellen Organisationen.

Schweiz will transparenter werden

Die Schweiz sei sich der Risiken, die mit der Verschleierung von kriminellen Vermögenswerten über rechtliche Strukturen verbunden sind, bewusst, heisst es im MROS-Bericht. Der Bundesrat habe daher im Mai 2024 eine Botschaft an das Parlament übermittelt. Ziel sei es, ein eidgenössisches Register (Transparenzregister) einzuführen, in das Gesellschaften und andere juristische Personen ihre wirtschaftlich Berechtigten eintragen müssen.

Die Meldestelle für Geldwäscherei ist organisatorisch dem Direktionsbereich Kriminalprävention und Recht des Bundesamtes für Polizei (fedpol) angegliedert. In ihrer operativen Kerntätigkeit agiert die MROS nach eigenen Angaben aber vollständig unabhängig und setzt internationale Anforderungen um.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?