Benzin-Mercedes für Rösti «nur Übergangslösung»
Hybride Regierung: Drei Bundesräte fahren bald mit Strom

Das Umweltdepartement dementiert eine Meldung, derzufolge der neue Bundesrat Albert Rösti nichts von einem Elektroauto wissen will. Der E-Dienstwagen sei bestellt – aber noch nicht geliefert. Und auch zwei weitere Bundesräte wollen bald umsatteln.
Publiziert: 16.01.2023 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2023 um 07:50 Uhr

Schluss mit Elektro – der neue Umweltminister Albert Rösti lässt sich, anders als seine Vorgängerin, in einem Benziner chauffieren. Das berichtete die «SonntagsZeitung». Gemäss der Zeitung übernimmt der SVP-Bundesrat den Elektro-Dienstwagen von Simonetta Sommaruga (62, SP) nicht.

Bestellt, aber noch nicht geliefert

Nun stellt das Umweltdepartement aber klar: Die Mercedes-Limousine mit Verbrennungsmotor ist nur eine Zwischenlösung. Auch Rösti will bald in einem elektrisch betriebenen Auto unterwegs sein.

«Bundesrat Rösti wird künftig als Repräsentationsfahrzeug ein Elektroauto fahren», teilt seine Sprecherin Géraldine Eicher mit. «Das Fahrzeug ist bestellt, aber noch nicht eingetroffen.» Bis es da sei, nutze Rösti das Auto aus dem Fahrzeugpool des Bundes, das ihm gleich nach der Wahl zur Verfügung gestellt worden sei. Damals habe Sommaruga ihren Dienstwagen selbst noch gebraucht, so die Erklärung.

Umweltminister Albert Rösti soll bald in einem Elektroauto unterwegs sein, teilt sein Departement mit.
Foto: keystone-sda.ch
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E-Autos auch für Amherd und Parmelin

Und es kommt noch besser. «Das VBS wird in Zukunft rein elektrisch betriebene Fahrzeuge als Repräsentationsfahrzeuge für die Bundesratsmitglieder und den Bundeskanzler beschaffen», ergänzt Armasuisse-Sprecher Kaj-Gunnar Sievert.

In einem ersten Schritt würden «voraussichtlich im Frühling 2023» neben Rösti auch Verteidigungsministerin Viola Amherd (60) sowie Wirtschaftsminister Guy Parmelin (63) eine Chauffeurlimousine BMW i7 xDrive60 – «rein elektrisch» – erhalten.

«Auch die weiteren Bundesratsmitglieder sollen in den kommenden Jahren nach Möglichkeit artverwandte Fahrzeuge erhalten», sagt Sievert.

E-Autos sind Pflicht – mit Ausnahmen

2021 hat Verteidigungsministerin Amherd die Weisung erlassen, dass sich die Bundesverwaltung nur noch elektrisch betriebene Autos zulegen darf. Ihr Departement ist zuständig für die Beschaffung von Dienstfahrzeugen. Das Ziel ist, dass der Bund mit gutem Vorbild vorausgeht und bis 2030 klimaneutral wird.

Nur in begründeten Fällen dürfen noch Autos mit Verbrennungsmotor beschafft werden. Wobei laut der «SonntagsZeitung» allerdings relativ häufig solche Ausnahmen gemacht werden: Von den 119 zivilen Fahrzeugen, die in den vergangenen zwei Jahren für die Bundesverwaltung beschafft wurden, sind nur 69 reine Elektroautos.

Zumindest bis Frühling sind die Bundesräte noch in einem Benziner unterwegs – bis auf eine Ausnahme. Aussenminister Ignazio Cassis (61) hat als Dienstfahrzeug eine BMW-Limousine mit Hybridantrieb. (lha)

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