Aargauer Asyl-Amok Andreas Glarner übernimmt Migration, Talkshow-Rüpel Roger Köppel Europapolitik
Die SVP wird noch extremer

Praktisch aus dem Nichts werden Neulinge an die Parteispitze der SVP gespült. Manche von ihnen sind scharfzüngige Rhetoriker.
Publiziert: 03.03.2016 um 08:55 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:55 Uhr

«Die Führungsstruktur soll einerseits eine effizientere Führung des Tagesgeschäfts ermöglichen und andererseits eine breitere kantonale und fachliche Abstützung der strategischen Parteiarbeit gewährleisten.»

So nüchtern begründet die Volkspartei die strukturelle und personelle Neuausrichtung ihrer Leitungsgremien. Interessant ist die «fachliche Abstützung», die die SVP-Zentrale erwähnt.

Denn neuerdings gibts es in der SVP nicht nur informelle Meinungsführer, sondern ganz offiziell Verantwortliche für sechs zentrale Polit-Bereiche. Auffallend: Mit Nadja Pieren ist in diesem Bereich nur eine Bisherige in die Kränze gekommen.

Nadja Pieren ist nicht mehr Vizepräsidentin der SVP. Sie muss anderen Bernern Platz machen.

Die junge Bernerin bezahlt dafür aber mit dem Verlust des Vizepräsidiums. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass mit Bald-Präsident Albert Rösti und Fraktionschef Adrian Amstutz bereits zwei Berner im obersten Führungszirkel sitzen.

Alle anderen Themenverantwortliche wurden erst im Oktober vom Volk nach Bern beordert. Der scharfzüngige «Weltwoche»-Chef Roger Köppel, der in deutschen Talkshows gerne den bösen Schweizer gibt, bestimmt künftig die Europapolitik der Volkspartei.

IMAGE-ERRORAls neuer Migrations- und Asylchef soll nach dem Willen der Arbeitsgruppe ausgerechnet Andreas Glarner amten. Der Gemeindepräsident von Oberwil-Lieli machte international Schlagzeilen, weil er seine Gemeinde von Asylsuchenden freikaufen wollte.

seinem Fachkräfte-Post.Auch Plakate aus seiner Feder sind berühmt-berüchtigt. «Kopf hoch statt Kopf ab» lautete einer seiner Slogans im Wahlkampf – daneben war in Anspielung auf die Terror-Organisation Islamischer Staat ein blutiges Messer zu sehen. Früher sorgte er unter anderem mit «Maria statt Scharia»-Plakaten für Aufsehen oder letztes Jahr mit .

Andreas Glarner wird den Kurs seiner partei in Asylfragen massgeblich prägen.
Foto: Keystone

Weiter soll der Luzerner Franz Grüter die Finanzpolitik der Rechtspartei bestimmen. Das Credo dürfte lauten: sparen, sparen, sparen. Der umgängliche Grüter outete sich heute im BLICk als bekennender Fan von Donald Trump. «Er als Präsident würde zu einem Wirtschaftsboom führen», schwärmt er.

Für die Wirtschafspolitik im eigentlichen Sinn soll Magdalena Martullo-Blocher verantwortlich zeichnen. Die Unternehmerin gilt als harte Kämpferin für weniger Staat in der Wirtschaftspolitik.

Noch schwer einzuschätzen ist, wie der Urner Beat Arnold den sicherheitspolitischen Kurs der SVP prägen will.

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