In der britischen Talkshow «Jeremy Kyle Show» tragen die Gäste ihre Konflikte und Beziehungsprobleme vor Kamera und Studiopublikum aus. Dabei kommt häufig auch ein Lügendetektor zum Einsatz.
Auch der frischgebackene Grossvater Stephen Dymond (†63) wollte in der Sendung seiner On-off-Partnerin Jane Callaghan beweisen, dass er sie nicht betrogen hatte. Britische Medien berichten, dass er bei dem Lügendetektor-Test durchgefallen sei. Danach galt er als Lügner, seine Verlobte Callaghan warf ihn raus. Sie bat ihn «seine Sachen zu packen und zu verschwinden.»
Die «Jeremy Kyle Show» wurde schon zuvor kritisiert
Wenige Tage später wurde Dymond tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden. Die Ermittler gehen von einem Suizid aus. In seiner letzten Nachricht an Callaghan schrieb er: «Ich kann nicht ohne dich leben.»
Seine Vermieterin teilt diese Vermutung. Nach der Aufzeichnung der Sendung sei der Bagger-Fahrer verstört und schluchzend nach Hause gekommen. Die Frau ist sicher: «Die Show hat ihren Teil zu seinem Suizid beigetragen», wie sie der britischen Webseite «Mail Online» sagte.
Seine Ex-Partnerin Jane Callaghan sagte der britischen «Sun» unter Tränen: «Ich weiss, dass wir uns vor einer Woche getrennt haben, aber wir waren zwei Jahre zusammen. Er war immer noch mein Verlobter. Ich liebe ihn immer noch.»
Die «Jeremy Kyle Show» läuft seit 2005 und wurde schon häufiger dafür kritisiert, dass sie emotional instabile Personen vorführe. Sie wurde nun vorübergehend eingestellt. Twitter-User begrüssen diesen Entscheid. Ein User hofft, dass die Show «nie mehr zurückkommt».
Die Produzenten müssen sich jetzt der Frage stellen, warum sie einem Vater, der an Depressionen litt und gegen den ein Haftbefehl vorlag, erlaubten, in der Sendung aufzutreten.
Die Twitter-User fragen in diesem Zusammenhang, ob auch die britische TV-Version von «Love Island» aus dem Programm genommen wird. Nach der Ausstrahlung der Sendung nahmen sich zwei Teilnehmer der Reality-TV-Show das Leben. (paf)
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
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Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net