Als Frau von Dieter Bohlen wurde Naddel bekannt
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«Haushalt ist Frauensache»:Als Frau von Dieter Bohlen wurde Naddel bekannt

Sie litt auch an Leberzirrhose
Naddels (†60) verzweifelter Kampf gegen die Alkoholsucht

Jahrzehnte war Nadja «Naddel» Abd del Farrag abhängig vom Alkohol, der sie schliesslich mit 60 Jahren das Leben kostete. Als eine der wenigen sprach sie offen darüber, wie aussichtslos ihr Kampf gegen die Sucht war.
Publiziert: 12:12 Uhr
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Nadja Abd del Farrag starb am 9. Mai an Organversagen. Die Deutsche litt an Leberzirrhose.
Foto: imago/Future Image

Darum gehts

  • Nadja Abd el Farrag starb mit 60 an Organversagen und Leberzirrhose
  • Sie kämpfte jahrelang mit Alkoholismus und finanziellen Problemen
  • 2022 waren in der Schweiz rund 300'000 Menschen alkoholabhängig
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

Nadja Abd el Farrag (†60) war als Moderatorin, Ex-Freundin von Dieter Bohlen, aber auch durch ihre alkoholisierten Auftritte bekannt. Am 9. Mai starb die Deutsche in einer Klinik in Hamburg an Organversagen. In ihrer Biografie «Achterbahn», die 2018 erschien, machte sie öffentlich, dass sie an Leberzirrhose litt – einer chronischen Erkrankung, bei der das Lebergewebe zunehmend zerstört wird. Ursächlich sind zumeist eine Fettleber oder Alkoholsucht.

In ihrem Buch gestand sie denn auch: «Ich nahm den Rat des Arztes nur halbherzig an, reduzierte meinen Konsum auf ein bis zwei Gläschen Wein pro Woche und war überzeugt, dass bei diesen geringen Mengen keine Schädigung zu erwarten war. Aber anscheinend war selbst das noch zu viel für meine gestresste Leber, wie die neuesten Werte anzeigten.»

Naddel sagte, sie sei «Pegeltrinkerin» gewesen

2015 beichtete sie erstmals gegenüber «Bild»: «Ich bin Alkoholikerin und krank. Das ist ein Problem, das ich ändern muss.» Der Druck wurde zu gross, nachdem sie sich in Interviews immer wieder betrunken zeigte und bei einem Auftritt in Ohnmacht fiel. «Angefangen hat alles mit D.B.», gestand Naddel in dem Interview, womit sie Poptitan Dieter Bohlen (71) meinte. Schon am Anfang der Beziehung – Bohlen und Abd el Farraq waren von 1989 bis 1996 und von 1997 bis 2001 ein Paar – begann die damals 24-Jährige zu trinken, wie sie sagte. «Ich habe auch bei uns zu Hause heimlich Sekt getrunken. Den habe ich statt in den Kühlschrank immer in die Speisekammer gestellt, damit Dieter ihn nicht sieht.» Sie sei «Pegeltrinkerin» gewesen, habe mehrmals wöchentlich einige Gläser Wein oder Sekt konsumiert, um «angenehm betrunken» zu sein.

Gegen Ende der Beziehung sei sie oft niedergemacht worden und habe es kaum mehr ausgehalten mit Bohlen. «Wenn er dann im Studio war, habe ich mich mit meiner Nachbarin getroffen und wir haben dann eine Flasche Sekt getrunken.» Doch auch die Trennung im Jahr 2001 brachte Naddel nicht vom Alkohol weg. Aus Einsamkeit und Gewohnheit trank sie noch mehr. Später kamen hohe Schulden, ihre ADHS-Diagnose und schliesslich die Leberzirrhose hinzu. Dennoch rappelte sich die gebürtige Hamburgerin immer wieder auf, versuchte, mit Jobs in der Altenpflege und als Kellnerin ihre Schulden zu tilgen. Neben kleineren öffentlichen Auftritten, an der Seite ihres Freundes und Gönners Andreas Ellermann (60) lebte Naddel bis zu ihrem Tod eher zurückgezogen in ihrer Wohnung in Hamburg. 

Häufigste Suchterkrankung in der Schwez

Alkoholismus und seine Folgen sind in der Schweiz noch immer die häufigste Suchterkrankung. Das Bundesamt für Statistik gibt an, dass 2022 in der Schweiz rund 300'000 Menschen alkoholabhängig waren und die Sucht 1553 das Leben kostete. Die meisten davon erlagen dabei Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Leberzirrhose. Gemäss dem «Suchtpanorama 2025» von Sucht Schweiz ist die Zahl der Frauen, die Rauschtrinken, im Vergleich zum Jahr 2017 von sechs auf elf Prozent gestiegen. 

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