Zähe Rückkehr in die Schweiz bei Ehepaar Durrer
«Heimweh»-Auswanderer haben die Nase voll von Berlin

In der SRF-Serie «Heimweh» träumte das Paar von einem Neuanfang in der Schweiz. Die beiden haben genug von der steigenden Kriminalität in Berlin. Doch bis heute ist noch kein neues Zuhause in Sicht.
Publiziert: 15:50 Uhr
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Aktualisiert: 15:57 Uhr
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René Durrer-Lehmann (l.) und sein Partner Beni Durrer zieht es zurück in die Schweiz.
Foto: SRF

Darum gehts

  • Beni und René Durrer-Lehmann kämpfen mit Herausforderungen beim Umzug nach Luzern
  • Homophobe Vorfälle in Berlin erleichtern den Abschied für das Paar
  • Beni Durrer verlor 22 Kilogramm, sein Mann René 19 Kilogramm
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Chiara Schmed, GlücksPost
Glückspost

Eigentlich sah die Zukunft von Beni Durrer (57) und René Durrer-Lehmann (58) rosig aus: Die Publikumslieblinge des SRF-Formats «Heimweh», das Auswanderer zurück in die Schweiz begleitet, erhielten am Ende der Dreharbeiten die Zusage für einen Laden in Luzern. Ihrem langersehnten Umzug von Berlin in die Schweiz stand im Sommer 2025 nichts mehr im Wege.

Doch auf das Glück folgte kurz darauf der Schock: Zwei Banken verweigerten dem Visagisten mit eigener Make-up-Linie den dringend benötigten Kredit für die Renovation des Ladens. So müssen Beni Durrer und René Durrer-Lehmann ihr Geschäft in Berlin noch behalten und sind darauf angewiesen, zu pendeln.

908 Kilometer Pendelweg

Dazu kommt, dass das Paar in der Schweiz noch kein passendes Zuhause gefunden hat. Die beiden müssen weiterhin in der alten Berliner Wohnung bleiben – 908 Kilometer pendeln gehören fast schon zum Alltag. Am liebsten würden die beiden das alte Zuhause schnellstmöglich verlassen. «Berlin ist am Ende», sagt Beni Durrer. Auch sein Mann, gebürtiger Berliner und Friseurmeister, teilt diese Einschätzung. Das Paar erlebt immer häufiger homophobe Beschimpfungen und Bedrohungen. «Solche Vorfälle erleichtern mir den Abschied», betont Beni Durrer. Der gebürtige Luzerner und Wahl-Berliner lebt mittlerweile seit 30 Jahren in der deutschen Hauptstadt.

Momentan hat ihr am 1. Oktober eröffneter Laden am «Vögeligärtli» in Luzern klar Priorität. Aus diesem Grund schlafen die Durrers aktuell in einem kleinen Provisorium in der Zentralschweiz. Schritt für Schritt transportieren sie das private und geschäftliche Hab und Gut von Berlin nach Luzern. Das Ganze sei anstrengend und stressig. Zeit, um hier ein Haus zu besichtigen, bleibe dabei keine.

Privat als auch beruflich läuft nicht alles wie gewünscht. Die Renovation des Ladens in Luzern hat viel Geld verschlungen. Weil die Banken Beni Durrer keinen Kredit gaben, musste er die ganze Planung, den Umbau und das Streichen selbst machen, was wiederum zu körperlichen Schmerzen führte. «Ich merke, dass ich nicht mehr 20 bin», sagt er. Doch auch wenn der Visagist oftmals an seine Grenzen stösst, macht ihm die Arbeit Spass. Denn mit jedem Schritt kommt er ihrem gemeinsamen Ziel näher: die Rückkehr in die sichere Schweiz.

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Dieser Artikel wurde erstmals in der «GlücksPost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer donnerstags in unserem Heft: zum Abo!

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Gemeinsam gegen den Krebs

«Es kann nicht immer alles nur schieflaufen», meint Beni Durrer. Womit er recht hat: Der Krebs, den sein Mann René im Gesicht hatte, bildete sich dank einer Ernährungsumstellung stark zurück. Auf eine Operation konnte er verzichten. «Vom Krebs sieht man nichts mehr», freut er sich. Aus Solidarität seinem Gatten gegenüber stellte auch er seine Ernährung um: «Ich habe 22 Kilogramm abgenommen, mein Mann 19.» Heute gönnt er sich hin und wieder kleine Sünden, besonders sein geliebtes Raclette. René hingegen bleibe konsequent.

«Ich bewundere meinen Mann», gibt Beni Durrer zu. «Ohne ihn wäre ich schon längst durchgedreht.» Das Paar unterstützt einander und gibt sich Kraft. Auch wenn der Umzug von Berlin nach Luzern ein langer und zäher Prozess ist, wollen die beiden in den nächsten zwei Jahren ein schönes Zuhause in Luzern oder Umgebung gefunden haben. Ihren neuen Alltag können sie bereits kaum erwarten. Der heisst dann statt Clubbesuche in der deutschen Hauptstadt gemeinsam kochen und gemütlich Netflix schauen. «Wir haben schon so vieles gemeistert, das schaffen wir auch noch», sagt Beni Durrer zuversichtlich. Für ihn und René steht fest: In Luzern wartet nicht nur ein neuer Laden, sondern auch ein komplett neues Leben auf sie.


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