Vom Kongo ins Edelweisshemd
Zuhause bei Comedy-Nachwuchstalent Valerie Mirindi

Seine Familie flüchtete mit ihm als Bub aus dem Kongo. In der Schweiz lackiert Valerie Mirindi am Tag Autos – und bringt abends Farbe in die Comedy-Szene. Auf Social Media wächst seine Fangemeinde stetig.
Publiziert: 24.05.2025 um 15:45 Uhr
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Bei der Hausarbeit: Zu Hause in Haldenstein GR glättet Mirindi mit viel Schalk eines seiner Edelweisshemden.
Foto: Geri Born

Darum gehts

  • Valerie Mirindi flüchtete als Kind mit seiner Familie aus dem Kongo in die Schweiz
  • Heute ist er Comedian, sein Markenzeichen: Das Edelweisshemd
  • Mirindi lebt mit seiner Familie in Haldenstein GR
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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René Haenig
Schweizer Illustrierte

Edelweisshemden sind inzwischen zum Markenzeichen von Valerie Mirindi Kabika (29) geworden. Und das kam so: Anfang Jahr hat der Stand-up-Comedian beim SRF-«Talent Act» auf der Bühne des Kleintheaters Luzern einen Auftritt – gemeinsam mit drei weiteren Nachwuchstalenten. Der Event gilt in der Schweizer Comedy-Szene als Sprungbrett – und Mirindi hofft, dass er es auf die ganz grossen Bühnen schafft. Für den Auftritt in Luzern fehlte ihm ein passendes Outfit. Als er zufällig durch einen Landi-Laden streift, sieht er die blauen und grauen Edelweisshemden. «Ich wusste, dass man die traditionell am Sonntag trägt, und dachte mir, das könnte noch passen und mir bei meinem bevorstehenden Auftritt vielleicht beim Publikum ein bisschen mehr Aufmerksamkeit einbringen.»

Sein Kalkül ist aufgegangen. Im heimischen Wäscheschrank in Haldenstein GR findet sich inzwischen mehr als eines der auch als «Schwinger-Hemmli» bekannten Folklore-Outfits. Sie sprechen für Mirindis wachsenden Erfolg: Auf Instagram hat der aus dem Kongo stammende Nachwuchs-Comedian inzwischen fast 22'000 Follower, bei Tiktok sind es über 25'000, die ihn bisher mit fast einer halben Million Likes für seine Videos belohnt haben.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Blick+ Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Mirindi hofft, irgendwann von der Comedy leben zu können. Im Moment verdient der zweifache Familienvater seine Brötchen noch als Autolackierer. «Den Beruf habe ich gelernt, er macht mir viel Spass.» Tagsüber besprüht er Karossen mit Lack, jeweils am Dienstag- und Donnerstagabend sprüht er vor Witz – bei Open-Mic-Events in Zürich. Auch in Rumänien ist er bereits aufgetreten und schaffte es dort bei einer Comedy-Talent-Show bis in den Halbfinal.

Flucht vor dem Krieg

Aktuell arbeitet er an seiner ersten einstündigen Bühnenshow. Unterstützt wird er dabei auch von seiner Frau Sahra (33). Kennengelernt haben sie sich an einem Ed-Sheeran-Konzert. «Sie kam auf mich zugerannt und sagte, ich solle so tun, als wäre ich ihr Freund. Als Sekunden später zwei Typen auftauchten, begriff ich und spielte die mir zugedachte Rolle.» Sie tauschten Telefonnummern, und kurz darauf lud Sahra Valerie zum Schlitteln nach Bergün GR ein. Seit fast sieben Jahren sind sie jetzt ein Paar und haben zwei Söhne, Noah (5) und Elijah (3).

Valerie selbst hat sechs Geschwister. Die Familie floh vor dem Krieg im zentralafrikanischen Kongo, landete 2008 nach zweijähriger Odyssee in Schaffhausen. «Die lustige Ader habe ich von meinem Vater.» Seine Eltern sind stolz, dass er sich als Comedian in der neuen Heimat zu etablieren versucht.

Auch bei der Landi ist man inzwischen auf Mirindi aufmerksam geworden. Nicht nur wegen seiner Edelweisshemd-Auftritte, sondern weil der Typ echt lustig ist.

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