Darum gehts
- Reto Scherrer wird 50: vom Radiosprücheklopfer zum TV-Moderator
- Putzfimmel und Familientradition prägen sein Leben neben der Karriere
- Seit 23 Jahren ist er mit Melanie zusammen. Sie haben drei Kinder
Er ist Kult! Reto Scherrer spricht doppelt so schnell wie die meisten. Der mit dem Medienpreis ausgezeichnete Ostschweizer hat den Sprung vom Radiosprücheklopfer zum ernst genommenen TV-Moderator geschafft. Vom analogen SRF, wo er den «Samschtig-Jass» moderiert hat bis zum digitalen Fernsehen. Seit 2019 ist er das Gesicht von Blick TV, aktuell mit seinem neuen Format «Per Du mit Reto.» Der Montag ist sein fixer Putztag. Ausser am 8. Dezember, dass wird er 50 Jahre alt. Ein halbes Jahrhundert voller Liebe und Kuriositäten. Blick erklärt er seine Welt.
«Seit 23 Jahren bin ich mit Melanie zusammen. Für den Hochzeitsantrag habe ich sie für einen einzigen Tag nach Paris entführt und auf der Pont-Neuf-Brücke um ihre Hand angehalten. Der Legende nach bleibt, wer sich auf der Brücke küsst, ein Leben lang zusammen. Zum Glück hat sie sofort Ja gesagt. Am 15. August 2009 haben wir kirchlich geheiratet und eine Familie gegründet. Emma ist 12, Lisa 10 und David 8. Ich würde Melanie jeden Tag wieder heiraten.»
«Seit 12 Jahren ist der Montag mein Papi-Tag. Und mein fixer Putztag. Zwei Stunden lang reinige ich unser Haus in Weinfelden. Dass ich einen Putzfimmel habe, gebe ich ehrlich zu. Nachdem ich alles sauber gemacht habe, fühle ich mich richtig befreit. Mein ultimativer Putztipp für wasserfeste Striche meiner Kinder: der Zauberschwamm. An meinem Geburtstag lasse ich ausnahmsweise die Hände vom Putzen.»
«Drei Bändeli an meinem rechen Handgelenk sind von meinen Kindern. Das vierte, farbigste ist unser Familienband. Und eines ist von meiner Kollegin Naomi. Sie hat unsere Welt dieses Jahr viel zu jung verlassen. Ich weiss, dass wir uns wiedersehen werden. Links trage ich seit 34 Jahren die gleiche Ebel-Uhr, die ich damals für 2000 Franken gekauft habe und nie ausziehe. Das Geld stammte von meiner Konfirmation und Erspartem.»
Das Hintergrundfoto auf meinem Handy habe ich noch nie geändert. Es entstand in einer Vollmondnacht 2007 in Arosa. Meine damalige Freundin und heutige Ehefrau Melanie und ich liefen nach einem Hütten-Fondue zu unserer Pension, und es hat geschneit wie noch nie. Das Foto sind wir beide als Schnee-Engel. Es zeigt unsere leichte, witzige Seite und ist für mich von emotional grossem Wert.
Seit 1762 ist unser Gasthaus zur Rebe in Weinfelden mit eigenem Rebberg im Besitz meiner Familie, was mich sehr stolz macht. Ich bin die neunte Generation und habe das Wirtepatent. Zu meinen Eltern Käthi und Hansjörg habe ich ein enges Verhältnis. Papi ist 81, Mami 87. Mit ihr schaue ich jedes Jahr die Weihnachtsbeleuchtung an der Zürcher Bahnhofstrasse an. Sie hat als Kind jeweils ihre Grossmutter begleitet, heute führe ich die Tradition weiter.