Neues Heim für «Heimweh»-Star
Fredi Koller baut «Altershöckli» für sich und seine Frau

Mit dem Schweizer Männerchor erobert der Thurgauer die Hitparade und die Herzen der Fans. Privat hat der Sänger viel Leidenschaft ins «Altershöckli» gesteckt – für seine grosse Liebe Brigitte.
Publiziert: 15.11.2025 um 14:02 Uhr
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Alles selbst erbaut: Musiker Fredi Koller in der Küche seines «Altershöckli». Nela, die Hündin seiner Tochter, kommt oft zu Besuch.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Fredi Koller überrascht Ehefrau mit eigenem Altersheim kurz vor 38. Hochzeitstag
  • Koller baute ehemaliges Bauernhaus in Wohnung und Eventraum um
  • Seit 2024 gehört er zur achtköpfigen Stammformation der Gruppe Heimweh
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Aurelia Robles, GlücksPost
Glückspost

Kurz vor dem 38. Hochzeitstag war es so weit: «Heimweh»-Sänger Fredi Koller (65) konnte seine Frau Brigitte (63) mit dem Einzug ins eigene «Altershöckli» überraschen. Dieses steht in Blicknähe von jener Kirche in Alterswilen TG, wo sie sich am 22. August 1987 das Ja-Wort gaben. «Ich hatte ihr versprochen, dass wir den Umbau hinbringen, bis wir pensioniert sind. Das haben wir geschafft», sagt der zweifache Vater und Grosspapi. «Was Brigitte all die Jahre geleistet hat, ist bemerkenswert. Denn es ist nicht einfach, mit mir zusammen zu sein. Ich habe stets viel gearbeitet und bin oft mit der Musik unterwegs. Ich brauche eine relativ lange Leine.»

Eineinhalb Jahre lang hat der ausgebildete Dachdecker unzählige Stunden investiert, um fürs Alter ein Daheim mit viel Holz für seine Liebste, die eine lange und komplexe Krankheitsgeschichte hat, zu erschaffen. «Es ist fast fertig», sagt Fredi Koller. «Alles ist ebenerdig, und es hat auch eine Sauna, da ihr Wärme guttut.» Während er handwerklich begabt ist, habe seine Frau ein gutes Näschen für die Inneneinrichtung. «Erst gerade haben wir gesagt, dass wir es gut hingekriegt haben.»

Wo heute ihr neues Zuhause ist, bewirtschaftete Fredis Vater einst einen Kleinbauernbetrieb mit sechs Kühen. 1990 liess ihn Fredi Koller in eine Wohn- und Gewerbezone umzonen und baute das Magazin seiner Dachdeckerfirma «Koller Dach – steil und flach». Bereits 2019 funktionierte der heutige Rentner den unteren Teil zu einem Probe- und Eventraum mit Bar um und nun das Obergeschoss zur Wohnung. «Aus finanziellen Gründen habe ich vieles selber gemacht, denn ich bin nicht mehr der jüngste Hüpfer und bekam keinen Kredit.» Sohn und Schwiegersohn haben ihn beim Projekt tatkräftig unterstützt.

Voll im Schuss

Fredi Koller ist aber nicht nur Handwerker, sondern war Schlagzeuger in der Dorfmusik, Mitglied im Gospelchor der Kirche, Musiker einer Tanzmusik und einer Rammstein-Cover-Band. Heute singt er die Bassstimme beim erfolgreichen Männerchor Heimweh: «Musik hat mich immer begleitet und mir viel gebracht. Ich zäuerle auch.»

Zu «Heimweh» kam Fredi Koller vor ein paar Jahren, als er die Anfrage für ein Projekt in Zürich erhielt. «Mir isch de Lade abe, als ich hörte, dass es um Heimweh geht.» 2016 war es seine Frau Brigitte gewesen, welche die Formation im SRF-«Donnschtig-Jass» deren Lied «Rosemarie» performen sah und ihn darauf aufmerksam machte. «Sie war begeistert und meinte, ich solle es mir anschauen.»

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Dieser Artikel wurde erstmals in der «GlücksPost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer donnerstags in unserem Heft: zum Abo!

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Heimweh sei besser als ein Sechser im Lotto

Erst als Ersatz eingeplant, gehört er nun seit 2024 zur Stammformation von acht Männern. «Die Leute im Dorf haben mir gratuliert und meinten, dass ich’s verdient hätte», sagt Fredi. «Aber ich hatte einfach Glück. Es ist besser als ein Sechser im Lotto, dass ich zur Heimweh-Familie gekommen bin. Sie alle sind wahre Freunde geworden.»

Auf dem neusten Album «Vo de Bärge här», das wie die Vorgänger auf Platz 1 der Schweizer Hitparade landete, singt Koller nun sein erstes eigenes Lied «Hauptsach». «Es passt total gut zu mir und drückt genau mein Lebensgefühl aus. Es verbindet Rock ’n’ Roll mit Tradition.»

Mit Musik durchs Leben

Dass Fredi Koller neben dem Bauberuf auch immer noch die Bühne hatte, ist für ihn sehr wichtig. «Die Musik ist mein Leben. Wäre ich nicht zu faul gewesen, hätte ich Musik studiert», sagt er, der schon als Fünfjähriger das Dorf rauf und runter lief und dabei «7000 Rinder» von Peter Hinnen (84) sang. «Dafür bekam ich Schöggeli und Chüechli.»

Aber auch in schweren Zeiten gab ihm die Musik neben der Familie grossen Halt. Am 2. September 2006 fiel er vom Dach acht Meter tief auf den Betonboden. Den Fall habe er «ziemlich gut überlebt» und fünf Monate später sei er bereits wieder aufs Dach gestiegen. 2012 drohte gar der Konkurs seiner Einzelfirma. Sein Sohn half ihm während drei Jahren, diese wieder aufzubauen.

Im Dezember wird Fredi Koller nun 66 Jahre alt. «Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an», beginnt er das Lied von Udo Jürgens (1934 – 2014) zu singen und lacht im Wissen, dass er sein Leben schon seit jeher in vollen Zügen lebt.

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