Darum gehts
- Christina Hänni löscht Läderach-Werbung nach Kritik auf Instagram
- Influencerin gerät in Shitstorm wegen umstrittener Schokoladenfirma
- Expertin schätzt die Situation ein
Schokolade setzt Endorphine frei und Endorphine machen glücklich. Dieses Glücksgefühl wollte Christina Hänni (35) mit ihren Fans teilen und schaltete ein Gewinnspiel auf Instagram, bei dem ihre Follower Schokolade von Läderach gewinnen konnten. Im Video verspeist die Tänzerin die feine Schoggi ebenfalls.
In der Kommentarspalte brach ein Shitstorm aus. Läderach kämpft seit einiger Zeit gegen einen schlechten Ruf, die Rede ist von Prügelstrafe an einer von Jürg Läderach (65) gegründeten evangelikalen Privatschule. Auch soll sich Jürg Läderach gegen Homosexuelle und Abtreibungen gestellt haben.
Läderach will sich nicht zur Kooperation äussern
Jetzt hat Christina Hänni den Post gelöscht. Damit auch das Gewinnspiel und die bezahlte Werbung von Läderach. Was sagt das Unternehmen dazu? «Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu Vereinbarungen mit Kooperationspartnern grundsätzlich nicht äussern», sagt Matthias Goldbeck, Kommunikationsverantwortlicher von Läderach auf Anfrage von Blick. Für die Diskussion gebe es seines Erachtens nach «keinerlei Grundlage».
Dass Hänni aber einen Rückzieher macht, sobald es in den Kommentarspalten ungemütlich wird und mit ihrer Community nicht transparent kommuniziert, könnte unter Umständen Folgen für ihre Influencer-Karriere haben.
«Wirkt aus Markensicht wenig verlässlich»
«Ein kommentarloses Löschen wirft eher Fragen auf und bietet Raum für Spekulationen», sagt Sarah Schmid von der Agentur «Kingfluencers» zu Blick. Zwar bedeute ein gelöschter Post allein nicht direkt das Ende einer Influencer-Karriere, aber auf künftige Zusammenarbeiten könnte sich ein solches Verhalten negativ auswirken. «Wenn jemand bei Gegenwind sofort zurückzieht, statt proaktiv zu kommunizieren, wirkt das aus Markensicht wenig verlässlich», so Schmid weiter. Natürlich könne jeder Fehler machen, aber «entscheidend ist, wie man danach damit umgeht».
Sarah Schmid empfiehlt Christina Hänni daher, jetzt transparent zu sein und offen Stellung zu beziehen. «Das kann das Vertrauen der Community und zukünftiger Kooperationspartner und Kooperationspartnerinnen wieder stärken.» Schmid betont, dass Authentizität schliesslich nicht bedeute, fehlerfrei zu sein, «sondern auch in schwierigen Momenten Haltung zu zeigen. Wer das schafft, bleibt relevant – gerade in einer Branche, die auf Vertrauen basiert».
Vorab-Recherche gehört zur Eigenverantwortung
Schmid bezweifelt, dass die Situation rechtliche Folgen für Hänni haben wird und geht davon aus, dass die Deutsche und Läderach im Vorfeld einen klaren Vertrag abgeschlossen haben.
Ob Christina Hänni sich einfach schlecht über das Unternehmen informiert hat, bevor sie einer Zusammenarbeit zustimmte, ist schwer zu sagen, eine Anfrage von Blick blieb bisher unbeantwortet. Auch Sarah Schmid kann dazu nicht viel sagen, betont aber: «Grundsätzlich sollten sich Influencerinnen und Influencer jedoch immer bewusst sein, mit wem sie zusammenarbeiten – und bei bekannten Marken ist ein gewisses Mass an Vorab-Recherche auch Teil der Verantwortung.»