Darum gehts
- Emil Steinberger erhält den Ehren-Prix-Walo für seine Karriere
- Emil ist ein Stück Schweizer Kulturgut und zeichnet sich durch unerschütterlichen Optimismus aus
- Sein neuer Film läuft im Sommer 2025 in 30 Open-Air-Spezialvorstellungen
Eigentlich war er längst überfällig, der Ehren-Prix-Walo für Emil Steinberger (92). Seit 1983 zeichnet der Vorstand der Show Szene Schweiz mit diesem Sonderpreis langjährige und glanzvolle Karrieren im Unterhaltungsbereich aus. Die Liste der bisherigen Geehrten ist ein Who is who der heimischen Showbranche. Nur Emil fehlte noch – bis jetzt. Mit der Vergabe des Preises an den erfolgreichsten Kabarettisten des Landes halten sich die Macher streng an seine Bauernregel für diesen Monat. «Im Mai, im Mai, da mache alli, was si wei.»
Bei kaum jemandem scheint die Umschreibung «ein Stück Schweizer Kulturgut» treffender als bei ihm. Emil ist in den Köpfen vieler Bürgerinnen und Bürger dieses Landes seit Jahrzehnten so stark präsent, dass sie ganze Passagen seiner Nummern auswendig können.
Ein Whisky auf Emil
Seine vielleicht wertvollsten Eigenschaften sind sein unerschütterlicher Optimismus und sein unbändiger Glaube an das Gute im Menschen. Gerade in diesen Zeiten. Auch deshalb unterstreicht er in seinen Auftritten immer wieder die heilende Kraft des Humors. Mal für Mal betont er zudem die Zwanglosigkeit seines Angebots. «Man kann aus Anstand mitklatschen, aber nicht auf Befehl lachen.» Sein Ziel als Entertainer sei eigentlich ganz simpel, stapelt er notorisch tief: «Etwas machen, was den Menschen Freude bereitet.»
Emil unterhält nicht nur hervorragend, er ist auch ein glänzender Lehrer. Geblieben ist uns unter vielem anderem dies: Vor dem Abnehmen des Telefons empfiehlt er, laut «Whisky!» zu rufen. Das mache die Stimme angenehmer und den Gesichtsausdruck heiterer. In diesem Sinn erheben wir schwungvoll das Glas auf ihn.
Älter zu werden scheint er – wenn auch nur mässig sichtbar – vielleicht körperlich, geistig ist er stets präsent. Und künstlerisch aktiv wie eh und je. Das jüngste Ausrufezeichen setzte er im vergangenen Winter mit dem Kinofilm «Typisch Emil – Vom Loslassen und Neuanfangen».
Wer Emil selber zum Preis gratulieren möchte: Der Film läuft im Sommer 2025 in vielen Open-Air-Kinos. Der Marathon-Mann ist mit seiner Frau Niccel (60) an nicht weniger als 30 Spezialvorstellung persönlich anwesend.