Ehre für Erstlingswerk
Zürcher Moris Freiburghaus ist grosser ZFF-Gewinner

Erstmals in der Geschichte des Zurich Film Festival geht das Goldene Auge im Dokumentarfilm-Wettbewerb an eine Schweizer Produktion. Der Zürcher Moris Freiburghaus gewinnt mit «I Love You, I Leave You» sogar in zwei Kategorien.
Publiziert: 10:38 Uhr
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Aktualisiert: vor 50 Minuten
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Am Samstagabend wurden im Zurcher Opernhaus die besten Filme des ZFF gekürt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Schweizer Film gewinnt Publikumspreis am Zurich Film Festival
  • Slowakische Regisseurin erhält Goldenes Auge für besten Spielfilm
  • 21. Zurich Film Festival endet mit Staraufgebot von Dakota Johnson, Benedict Cumberbatch
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

«I Love You, I Leave You», das Regiedebüt von Moris Freiburghaus (36), räumt an der Award Night des Zurich Film Festival im Zürcher Operhaus den Publikumspreis ab und erhält in der Kategorie «ZFF Critics Jury Award» eine besondere Erwähnung, wie am Samstagabend bekannt gegeben wurde. Freiburghaus begleitet im Film seinen besten Freund, den Schweizer Musiker Dino Brandão, durch eine belastende Zeit. Nach seiner Reise nach Angola, das Heimatland seines Vaters, leidet er an manischen Episoden und spricht über seine Erfahrungen.

«Wir hatten noch nie etwas Vergleichbares gesehen», heisst es in der Begründung der Dokumentarfilmjury. Der «unverblümte Blick auf psychische Erkrankungen und die unerschütterlichen Bindungen von Freundschaft und Familie» habe dazu veranlasst, das Goldene Auge in dieser Kategorie zum ersten Mal an eine Schweizer Produktion zu geben.

«I Love You, I Leave You» (Deutschschweizer Filmstart: 6. November) setzte sich gegen 13 weitere Erst- Zweit- und Drittwerke durch, darunter die Schweizer Koproduktion «La Beauté de l'Âne» von Dea Gijovci.

Die Jury war von den Filmen tief bewegt

Im Spielfilm-Wettbewerb geht das Goldene Auge an die slowakische Regisseurin und Schauspielerin Tereza Nvotová. Ihr Film «Father» erzählt die Geschichte eines gestressten Familienvaters, der seine kleine Tochter aus Versehen im Auto vergisst.

«Der Film zeigt, wie dieser Fehler das zerstören kann, was wir am meisten lieben, und doch geht es im Kern um Mitgefühl, Hoffnung und die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes», schreibt die Jury, «tief bewegt von der Kunstfertigkeit und Menschlichkeit dieses Films».

Mit dem Drama «Wolves» von Jonas Ulrich war unter den insgesamt 14 Werken auch ein Schweizer Film für den Hauptpreis nominiert.

Besondere Erwähnung erhalten «Des preuves d'amour (Love Letters)» der französischen Filmemacherin Alice Douard sowie «Left-Handed Girl» der taiwanesich-US-amerikanischen Produzentin, Regisseurin und Schauspielerin Shih-Ching Tsou.

Zurich Film Festival endet mit grossem Starauflauf

Der Kritiker- beziehungsweise Kritikerinnenpreis geht an den Zürcher Regisseur Damien Hauser für den Experimentalfilm «Memory of Princess Mumbi». Er erzählt vom Filmemacher Kuve, der im Jahr 2093 nach Umata reist, um die Narben eines Kriegs zu dokumentieren, die alte Königreiche wieder auferstehen liessen.

«Der Film spielt mit verschiedenen Genres und ist gleichzeitig eine Hommage an die Geschichte des Kinos – von den gespenstischen Echos des Stummfilms bis hin zur zeitgenössischen Auseinandersetzung mit KI im Filmemachen», so die Jury, die das Werk zum besten Schweizer Film im Programm (ohne Galapremieren) kürt.

Am Sonntag endet das 21. Zurich Film Festival, das in der vergangenen Woche mit Dakota Johnson, Benedict Cumberbatch, Claire Foy, Russell Crowe und Colin Farrell einmal mehr auch hochkarätige Filmstars eingeladen und mit Goldenen Augen geehrt hat.

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