Darum gehts
- Prix-Walo-Verleihung am 24. Mai mit Schweizer Stars und aufstrebenden Künstlern und Künstlerinnen
- Cinzia Regensburger tritt mit ihrer Band auf und singt auf Rätoromanisch
- Die Musikerin war in Residenz im Golden Gate Symphony Orchestra & Chorus in San Francisco
Der 24. Mai steht ganz im Zeichen des Schweizer Showbusiness, wenn zum 49. Mal der Prix Walo verliehen wird. Grosse Namen der Schweizer Unterhaltungswelt sind für eine Auszeichnung nominiert. Die Preisverleihung bietet aber auch aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, vor einem grossen Publikum aufzutreten.
Eine davon ist Cinzia Regensburger (26) aus Scuol GR. Die Pianistin und Sängerin macht Musik, seit sie fünf Jahre alt ist. Das Musizieren liegt im Blut. «Mein Vater spielt Handorgel», erzählt sie im Gespräch mit Blick. «Als Kind habe ich versucht, die Lieder mit dem Klavier nachzuspielen.» Dabei verliess sich Cinzia ganz auf ihr Gehör. «Bis fünfzehn konnte ich keine Noten lesen», sagt sie. Ihr Gehör hat sie zu einer «menschlichen Jukebox» gemacht. «Wenn mich jemand fragt, ob ich ein bestimmtes Lied spielen kann, muss ich es mir einmal anhören und dann kann ich es», erzählt Cinzia.
Letzten September gewann die Vollzeitmusikerin, die unter dem Künstlernamen «Cinzia» arbeitet, zusammen mit Gitarrist Arnaud Pas (25) und Schlagzeuger Tiemo Chicherio (27) den Kleinen Prix Walo in der Sparte «Band».
«Ich weiss nicht so wirklich, was mich dort erwartet»
«Es ist ein spezieller Anlass für mich, da ich bisher noch nie live im Schweizer Fernsehen spielen durfte. Darauf freue ich mich sehr», sagt Cinzia. Sie gibt aber auch zu: «Ansonsten weiss ich aber nicht so wirklich, was mich dort erwartet.» Besonders gespannt sei sie auf die Stars, die an dem Abend anwesend sein werden – vor allem auf die Band Dabu Fantastic und Nemo. «Vielleicht kann man ja sogar miteinander reden», meint Cinzia.
Die Band, zu der unterdessen auch Bassistin Ayana Stäubli (23) gestossen ist, wird am Samstag während der Gala ihren Song «Bun di sulai» zum Besten geben. Das ist Rätoromanisch und bedeutet «Guten Morgen Sonne».
Rätoromanisch als Markenzeichen
Cinzia schreibt zwar auch Songs auf Englisch, am meisten zu Hause fühlt sie sich aber in ihrer Muttersprache Rätoromanisch. Sie sagt: «Es fühlt sich am natürlichsten an und ich kann so meine Gefühle am ehrlichsten ausdrücken.» Auf Rätoromanisch gebe es zudem Wörter, die im Deutschen fehlen – zum Beispiel «Schgniurla». «Das ist eine Person, die sehr gut aussieht, aber gleichzeitig auch herzig ist», erklärt die Sängerin.
Die Sprache sei ein Alleinstellungsmerkmal, meint Cinzia. «Es hat auch Vorteile, auf Rätoromanisch zu singen. Es gibt immer wieder Leute, die die Sprache faszinierend finden.» Sogar über die Landesgrenzen hinaus begeistert die vierte Landessprache – beispielsweise in San Francisco (USA). Dort war Cinzia in Residenz im Golden Gate Symphony Orchestra & Chorus und trat auch in Bars auf. «Die Leute dort hatten besonders Freude an meiner rätoromanischen Musik», erzählt sie. «Einige wussten gar nicht, dass es diese Sprache gibt. Sie dachten, die Schweiz hätte nur drei Sprachen.» In dem Sinne: Palc liber per Cinzia – Bühne frei für Cinzia.
Blick überträgt kommenden Samstag den Prix Walo live ab 20.10 Uhr.