So tönt der neue Song «I still believe»
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25 Jahre «No Angels»:So tönt der neue Song «I still believe»

No Angels über Unterschätzung, die Psyche und neue Projekte
«Wir mussten uns immer wieder beweisen»

Die No Angels feiern ihr 25-jähriges Jubiläum und blicken auf Höhen und Tiefen zurück. Die erfolgreiche Girlband spricht über ihr Comeback, die Herausforderungen der Anfangsjahre und ihre neu gefundene Harmonie.
Publiziert: 19:39 Uhr
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Aktualisiert: 19:54 Uhr
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Die No Angels traten am Freitagabend am Nachteulen-Festival in Sursee LU auf. Von links: Jessica Wahls, Lucy Diakovska, Nadja Benaissa und Sandy Mölling.
Foto: Jessica Christ / Nachteulen Festival

Darum gehts

  • No Angels feiern 25-jähriges Jubiläum und veröffentlichen neues Weihnachtsalbum
  • Band arbeitet heute selbstbestimmter und hat ein stärkeres Wir-Gefühl entwickelt
  • Erste Single «I Still Believe» ist Titelmelodie des RTL-Spendenmarathons 2025
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michel ImhofTeamlead People

Vor 25 Jahren wurden sie in der RTL2-Castingshow «Popstars» zusammengewürfelt. Innert kürzester Zeit mauserten sie sich zur erfolgreichsten Girlband des deutschsprachigen Raums. Einige Jahre war es still um Sandy Mölling (44), Lucy Diakovska (49), Nadja Benaissa (43) und Jessica Wahls (48), bis sie 2021 ein erfolgreiches Comeback hinlegten. Zu viert spielte die Band, die in den Anfangsjahren mit dem fünften Mitglied Vanessa Petruo (45) unterwegs war, am Freitagabend nun am Nachteulen-Festival in Sursee LU.

«Wir arbeiten heute viel selbstbestimmter. Es ist ein richtiges Wir-Gefühl. Das ist schön», schwärmt Sandy Mölling im Gespräch mit Blick. Jessica Wahls sagt: «Wir sind enger zusammengewachsen und sind viel verständnisvoller untereinander. Und wir verstehen uns auch privat blendend.» 

A-Capella-Gesang sollte Talent beweisen

Dabei war nicht immer alles so rosig bei den No Angels, vor allem in den Anfangsjahren mit dem Überhit «Daylight In Your Eyes». Die erste öffentlich gecastete Band wurde vielerorts belächelt. «Es hiess oft, wir seien Marionetten der Industrie und dürften nicht selbst handeln», erzählt Mölling. «Wir mussten uns immer wieder beweisen. Auch dass wir live singen können. Wie viel wir a cappella gesungen haben, war Wahnsinn.»

Heute blickt man mit Bewunderung auf die Meilensteine der No Angels. «Damals konnte man eigentlich gar nicht anders, als dies anzuzweifeln», meint Lucy Diakovska. «Alles geschah im Eiltempo. Und etwas Vergleichbares gab es nicht. Es war nicht normal, was da passierte.»

Ein Therapeut wäre zu Beginn gut gewesen

Das zeigte sich auch beim Thema der mentalen Gesundheit. Es war schwierig für die Bandmitglieder, alle Eindrücke zu verarbeiten. «Rückblickend hätte ein Therapeut zum Austausch dabei sein müssen», meint Jessica Wahls. «Menschen, die es gut mit uns meinen und auch mal nachfragen, wie es uns geht, statt nur die Termine im Kopf zu haben. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut wir das alles unter diesen Umständen hinbekommen haben» so Nadja Benaissa.

Lucy Diakovska sagt: «Wir hatten auch nicht die Möglichkeit, zueinanderzukommen, um innere Kämpfe auf den Tisch zu legen und zu teilen. Das war eigentlich das Wichtigste, was uns damals gefehlt hat. Heute ist die Situation wie Tag und Nacht.»

Mittlerweile teilen sich die No Angels selbst ein, wann und wo sie auftreten und wie hoch ihr Pensum ist. Drei der vier Sängerinnen haben Kinder, Lucy Diakovska führt ein Hotel in Bulgarien. «Einerseits sind wir befreundet und arbeiten zusammen, andererseits kennen wir uns auch 25 Jahre lang. Das fühlt sich heute familiär an», sagt Nadja Benaissa.

Neues Weihnachtsalbum im November

Und so wie es sich für Familien gehört, gibt es bei den No Angels auch Diskussionen. Beispielsweise um neue Musik. Die am Freitag erschienene Single «I Still Believe» ist Titelmelodie des diesjährigen RTL-Spendenmarathons. Am 21. November kommt mit «It's Christmas» das erste Weihnachtalbum der No Angels heraus.

«Es ist wohl das Album, bei dem wir am meisten mitgeredet haben», sagt Lucy Diakovska. «Früher war unser Zeitplan so eng getaktet, dass wir viel zu eingenommen von allem waren. Deshalb bekamen wir am Ende auch bei den Alben einfach die fertigen Produkte präsentiert. Heute bestimmen wir wirklich mit», so Jessica Wahls.

Die No Angels sind heute an einem Ort der Harmonie. Mölling: «Jetzt würde wohl niemand mehr anzweifeln, dass wir uns wirklich mögen», sagt sie mit einem Lachen. «Das ist etwas wirklich Magisches und nicht automatisch gegeben. Und eine gute Basis, um weiterzumachen und in die Zukunft zu blicken.»

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