«So bin ich einfach»
Ross Antony hat sich einmal mehr neu erfunden

Neues Album und 27 Kilogramm leichter: Der deutsche Schlagersänger Ross Antony hat sich einmal mehr neu erfunden.
Publiziert: 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 14:04 Uhr
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Ross Antony sorgt seit Jahrzehnten für gute Laune.
Foto: Imago

Darum gehts

  • Ross Antony versprüht Freude und Spass. Er ist beliebter Gast in TV-Sendungen
  • Schlager verkörpert für ihn gute Laune und eine sichere Blase
  • 27 Kilogramm hat er abgenommen durch gesunde Ernährung und Sport
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Gabrielle Jagel, «Tele»
Tele

Wo und wann auch immer Ross Antony (50) auftritt, versprüht er Freude und Spass ohne Ende. Das wissen auch die TV-Sender: Der gebürtige Engländer ist ein gerngesehener Gast.

Ross Anthony, seit über zehn Jahren sind Sie der Happiness-Garant in der deutschen Pop-Schlager-Landschaft. Aber eigentlich standen Sie schon als dreijähriger Knirps auf einer Theaterbühne …
Ross Anthony:
Ich hatte das Glück, dass meine Eltern viel mit Theater zu tun hatten. Meine Mutter machte immer die Kostüme, meine Schwester stand auch auf der Bühne und hat gesungen, und mein Papa war als Schauspieler unterwegs.

Das Talent wurde Ihnen sozusagen in die Wiege gelegt …
Ja, die Bühne war wie gemacht für mich. Ich bekam früh Gesangs- und Tanzunterricht, absolvierte nach der Schule eine Musicalausbildung, spielte auch in Musicals wie «Tabaluga» von Peter Maffay oder «Joseph» von Andrew Lloyd Webber mit. Dann bin ich auf die Popschiene gerutscht. Aber mein Ziel war immer der Schlager. Schlager verkörpert gute Laune: Man lebt wie in einer Blase, in der man sich sicher fühlt und eine schöne Zeit haben kann.

Ist dem wirklich so?
Ich mache nun seit 15 Jahren Schlager – und ja, ich glaube, ich bin da angekommen, wo ich immer hinwollte. Daher danke für das Kompliment, dass Sie in mir einen Garanten für gute Laune sehen. Vor allem in der heutigen Zeit, wo vieles nicht so schön ist, finde ich es wichtig, die Menschen auf andere Gedanken bringen zu können.

Ein Artikel aus «Tele»

Das ist ein Beitrag aus «Tele». Das Fernsehmagazin der Schweiz taucht für dich nach den TV- und Streamingperlen.

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Wenn Sie auftreten, sind Sie stets aufgestellt und fröhlich. Ist das auf die Dauer nicht sehr anstrengend?
Gar nicht! (lacht) Ich bin einfach so. Natürlich gibt es Momente, wo auch ich mich zurückziehe. Aber die Leute kennen mich als Gute-Laune-Menschen und wissen, dass es lustig wird, dass sie viel Spass haben und mit einem Lächeln nach Hause gehen. Das ist mir wichtig. Ich liebe es, die Menschen glücklich zu machen.

Wie mit Ihrem neuen Album
Genau. «100 Jahre Gute Laune» ist am 4. Juli erschienen. Es gibt so viele tolle Lieder, die man nie vergessen darf, etwa den Feelgood-Song «Walking on Sunshine» von Katrina and the Waves aus dem Jahr 1983. Den habe ich nun auf Deutsch aufgenommen: Er heisst «Und der Tag wird gut».

Am 6. Juli stellen Sie bei Stefan Mross in «Immer wieder sonntags» das neue Album vor, bei hoffentlich schönem Wetter …
Sie wissen doch: Wo Ross Antony ist, scheint immer die Sonne! (lacht) Ich war schon 15 oder 16 Mal bei Stefan zu Gast und hatte noch kein einziges Mal schlechtes Wetter. Mein Mann Paul sagt immer, ich sei ein Glückskind.

Was mögen Sie an diesem Format?
Ich liebe Stefan Mross. Er ist ein so toller Moderator: spontan, lustig und nett mit allen. Dazu kommt, dass die Sendung sehr abwechslungsreich ist – nicht nur eine Plattform für Schlager, sondern auch für Volksmusik und andere Genres. Es gibt schöne Geschichten und Überraschungen – auch das Publikum ist super drauf. Stefan präsentiert in jeder Sendung ein neues Talent, was sehr wichtig ist, denn ohne Nachwuchs stirbt der Schlager aus.

Jeder hat seine Höhen und Tiefen. Was war bislang Ihr absoluter Höhepunkt?
Hmm … schwierig zu sagen. Aber ein Höhepunkt für mich war sicher, als ich 2018 die «Goldene Henne» gewonnen habe, denn dieser Preis wird vom Publikum verliehen. Ich bin jemand, der auch für Kleinigkeiten sehr dankbar ist, auch dass ich immer viel zu tun habe und dass ich das machen darf, was ich möchte. Ich habe loyale Sponsoren – das muss auch mal gesagt werden –, ein tolles Management und mit Paul einen fantastischen Mann an meiner Seite, der immer da ist für mich. Klar, auch ich habe mal Tage, in denen ich abtauche. Da unten bleibe ich aber nie lange. Man braucht auch solche Momente im Leben, aber ich versuche, immer das Beste daraus zu machen.

Gab es auch mal einen Tiefpunkt?
Als mein Papa gestorben ist. Er wurde ganz plötzlich aus meinem Leben gerissen. Aber ich musste einfach funktionieren, dachte nur an meine Mutter und meine Schwester. Etwa eineinhalb Jahre später hat es mich wie ein Hammer getroffen, und ich musste mich erst ein wenig zurückziehen. Zum Glück hatte ich meinen Mann an der Seite, der mich an der Hand nahm und mir wieder den Weg hinaus zeigte. Mein Papa war ein so lieber Mensch, wir hatten es so gut zusammen, nie gab es Streit. Ich glaube, meine Frohnatur habe ich von ihm. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an meinen Papa denke. Er ist immer in meinem Herzen.

Sie sind sehr wandelbar – auch rein äusserlich. Aktuell tragen Sie Ihre Haare dunkel …
Stimmt, und viele fragen mich auch nach dem Grund der Veränderung. Ich hatte einfach Lust auf etwas Neues. Ich bin vergangenes Jahr fünfzig geworden und will nicht in irgendeine Schublade gesteckt werden. Ich habe noch immer meine Lederjacke und die Glitzeranzüge. Das sind einfach meine Facetten, das ist Ross Antony. Warum soll ich das nicht zeigen? Mein Outfit passe ich den Songs an. Ich kann mich so präsentieren, wie ich will, meine Fans akzeptieren das. Viele Künstler haben ihren Stil gefunden und bleiben dabei. Ich sehe das ein bisschen wie Madonna, ich darf mich ab und zu verändern.

Sie sind auch sichtlich erschlankt, wie haben Sie das geschafft?
27 Kilogramm habe ich abgenommen! Ohne Spritze, ohne chirurgischen Eingriff. Paul und ich haben uns während der vergangenen zwei Jahre einfach gut und gesund ernährt, haben aber eine Mahlzeit pro Tag ausgelassen: das Mittagessen. Wir trinken viel weniger Alkohol, nur unseren eigenen Wein. (lacht herzhaft) Ich spiele Tennis, gehe auf den Golfplatz, wo man schnell mal sechs Kilometer läuft, gehe mit unserem Hund spazieren. Es könnte nicht besser sein. Ich geniesse das Leben, und wenn man die Sorgen weghat, schmelzen auch die Pfunde. Ich habe mich auch von Leuten getrennt, die mir einfach nicht gutgetan haben.

Mit dem Älterwerden haben Sie aber kein Problem?
Überhaupt nicht. Meine Mutter hat mal gesagt: «Sei froh, dass du alt werden darfst.» Und sie hat ja so recht damit. Nicht jeder hat die Möglichkeit, alt zu werden. Ich geniesse jeden Tag. Ich liebe meinen Job, er ist meine Leidenschaft. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben – und wenn es die nächsten zwanzig Jahre so weitergeht, bin ich total glücklich. Zudem bin ich auf dem Boden geblieben, das ist mir auch wichtig. Ich muss auch nicht immer die grossen Hallen füllen, ich mag auch kleinere, in denen man dem Publikum ganz nah ist.


Sind Sie eitel?
Ich mag es, wenn die Leute sagen, dass ich gut angezogen bin oder dass meine Haare gut aussehen. Mich wird man nie mit ausgebeulten Trainingshosen sehen, total verstrubbelt und mit Flecken auf dem T-Shirt. Ich halte es da wie meine Mutter: Sie geht nie ungeschminkt und unfrisiert aus dem Haus. Wir achten sehr auf unser Äusseres – und das macht uns aus. Ich will immer mein Bestes geben. Es braucht keine Millionen auf dem Konto, um gepflegt auszusehen.

Auf Ihrer Bucket-List steht unter anderem: «Pop- und Musical-Star werden, in die Schlagerbranche einsteigen, eigene Shows machen, Backbücher schreiben, Dschungelkönig werden.» Alles haben Sie erreicht. Was ist noch offen?
Nicht wirklich viel … Dieses Jahr kommt mein erster Adventskalender «Merry Christmas – Dein Weihnachten mit Ross Antony» heraus, mit täglichen Basteltipps, Koch- und Backrezepten. Dann freue ich mich darauf, mit meinem Mann wieder auf Weihnachtstour «Unser lustiges Weihnachten» zu gehen. Und ich bin sehr dankbar, dass unsere «Ross Antony Lodges» in Cornwall so gut besucht sind. Die befinden sich ganz in der Nähe von den «Rosamunde Pilcher»-Drehorten. Wir denken natürlich auch an unsere Zukunft und möchten, wenn wir dann mal Rentner sind, unseren Lebensabend in Deutschland und in Cornwall geniessen. Aber wir lassen alles offen, denn ich liebe meinen Beruf. Mein Motto lautet: «Das Leben muss genossen werden!»

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