Darum gehts
- Lisa Küppers spricht über ihre unbekannte Essstörung Arfid
- Arfid führt zu Angst vor Essen und kann Mangelernährung verursachen
- Küppers isst seit ihrer Kindheit nur wenige Lebensmittel, die an beiden Händen abzählbar sind
Die Schauspielerin Lisa Küppers (26) teilt mir ihren 1,1 Millionen Follower für gewöhnlich ihre Leidenschaft für Fussball, gibt Einblicke in ihren Alltag und macht humorvolle Videos über das Thema Dating. Doch vor einigen Tagen hat sie ein etwas ernsteres Thema angesprochen: «Ich habe eine unbekannte Essstörung».
Dabei handelt es sich um eine «Essstörung, die man niemandem so direkt im ersten Moment ansieht, aber ich esse einfach nichts.» Mit nichts meine sie jedoch nicht die Menge, sondern die Anzahl der Lebensmittel, weil sie «einfach fast nichts» mag. In der Fachsprache nennt sich das Arfid – Avoidant Restrictive Food Intake Disorder – vereinfacht übersetzt mit vermeidender Essstörung.
«Ich habe das schon, seit ich denken kann. Heisst, selbst im Babyalter habe ich einfach nur ein ganz bestimmtes Hipp-Glas gegessen und alle anderen habe ich ausgespuckt», so Küppers. Mittlerweile esse sie zwar mehrere Lebensmittel, doch diese könne sie an beiden Händen abzählen. «Und selbst wenn ich mal gerne was anderes essen wollen würde oder was probieren wollen würde, dann blockiert einfach alles in mir und ich müsste mich sofort übergeben».
«Weil so einfach ist das eben nicht»
Ihre Essstörung zeigt sich dabei besonders in sozialen Situationen. «Das schlimmste ist eher so dieses, du willst in ein Restaurant gehen mit deinen Freunden, aber hast unterbewusst schon Angst, dass du nichts auf der Karte findest. Oder du bist bei jemandem zum Essen eingeladen und dann magst du es nicht und dann musst du irgendwie lügen, dass du eigentlich gar keinen Hunger hast und es ist super unangenehm».
Für ihre Krankheit habe sie sich lange geschämt, doch jetzt wolle sie, dass mehr von dieser Erkrankung erfahren würden. «Einfach, damit sich keiner mehr dafür schämen muss und niemand sich mehr den Satz anhören muss, ‹Ey, stell dich jetzt nicht so an, iss das doch einfach›. Weil so einfach ist das eben nicht».
«Die Gefahr besteht dabei in einer Mangelernährung»
Dass dies nicht so einfach ist, sondern viel mehr eine komplexe Erkrankung bestätigt auch die Ernährungspsychologische Beraterin Alexandra Weber gegenüber Blick. «Bei Arfid handelt es sich um eine Essstörung, bei der die Betroffenen Angst vor dem Essen haben. Die Gefahr besteht dabei in einer Mangelernährung. Auch kann es in einer Angststörung enden.»
Im Gegensatz zu Magersucht oder Bulimie steht bei Arfid nicht das Körperbild in Zentrum. Die Gründe für die Erkrankung sind mannigfaltig, so Alexandra Weber weiter. «Es kann beispielsweise auf ein restriktives Essverhalten der Mutter zurückzuführen sein oder auf eine negative Erfahrung beim Essen. Es sind meist multifaktorielle Einflüsse, die dazu führen und es ist nicht nur auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen».
Zur Behandlung von Arfid könne auf eine Ernährungspsychologischen Therapie zurückgegriffen werden, bei der sich langsam an neue Lebensmittel herangetastet werde. Dabei komme es jedoch immer auf die individuelle Ausprägung und den Leidensdruck drauf an. «Ein restriktives Essverhalten hat auch immer mit Ängsten, Kontrolle und Kontrollverlust zu tun», erklärt Weber weiter. So habe man über bestimmte Dinge im Leben keine Kontrolle, «weshalb ich mich an das halte, was ich kontrollieren kann, wie beispielsweise die Nahrungsaufnahme».
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