Bloggerin Tamara (†29) verliert Kampf gegen Krebs
1:12

Sie hinterlässt drei Kinder
Bloggerin Tamara (†29) verliert Kampf gegen Krebs

Mit der authentischen Art, mit ihrer Leberzellkrebserkrankung umzugehen, hatte die Bloggerin Tamara fast 100'000 Menschen berührt. Jetzt hat sie den Kampf gegen den «Flubber» verloren.
Publiziert: 29.09.2020 um 20:53 Uhr
|
Aktualisiert: 29.09.2020 um 22:04 Uhr
Teilen
Anhören
1/8
Die Bloggerin «Knallxbunt», bürgerlich Tamara, berichtete auf ihrem Instagram-Account authentisch und nahbar über ihre Leberzellkrebs-Erkrankung.
Foto: Instagram

Mehrere Jahre kämpfte sie gegen die Krankheit an, jetzt hat die Bloggerin Tamara im Alter von 29 Jahren die Kraft verlassen. Sie ist an den Folgen ihres Leberkrebses gestorben.

Der Mann der Bloggerin, die unter dem Namen «knallxbunt» rund 100'000 Menschen inspirierte, teilte auf Instagram den Tod seiner Liebsten mit. «Es gibt keine Worte, die diesen Verlust beschreiben können», schreibt er weiter. «Ich habe das Gefühl zu ersticken! Mein Lebensmittelpunkt, Ehefrau, beste Freundin und Mutter meiner Kinder wurde von Ihrem Leid erlöst. Friedlich. Was bleibt ist Leere, eine unbeschreibliche Leere.»

Bei Schwangerschaftskontrolle fielen die Leberwerte auf

Tamara hatte mit Mitte Zwanzig im Dezember 2016 erstmals von ihrer Leberzellkrebserkrankung erfahren. Damals war sie in der 14. Woche mit ihrem dritten Kind schwanger, bei einer Routineuntersuchung wurden zu hohe Leberwerte festgestellt, wie die «Bild»-Zeitung schreibt. Seither dokumentiert sie ihren Kampf gegen die Krankheit auf sozialen Medien. Der Kampf, den sie nun verloren hat.

Nach einer ersten Besserung meldeten sich die starken Beschwerden im Juli 2018 wieder zurück. «Niemals werde ich aufgeben. Niemals werde ich zugrunde gehen. Niemals werde ich ‹Flubber› diesen Vortritt geben/lassen», schrieb Tamara damals über ihren Krebs, den sie «Flubber» nannte. «Er hat so viel Schaden angerichtet – habe für mein Überleben bis zu diesem heutigen Tag gekämpft und werde genau das auch weiter tun. Das Leben ist viel zu schön und zu kostbar, als es sich selber mit Nichtigkeiten schwerer zu machen.»

Tamara akzeptierte ihr Schicksal

Im Frühling 2019 dann der nächste Schicksalsschlag: Die Ärzte rechnen der Deutschen keine Überlebenschancen mehr zu. Die Krankheit sei unheilbar. Ein Urteil, dass die Bloggerin mehr und mehr akzeptierte, wie ihre intimen Instagram-Posts verraten. Besonders ein Beitrag vom 8. September 2020 liest sich alles andere als kämpferisch. Tamara hatte ihren Tod akzeptiert: «Ich weiss nicht wie es weitergeht und ich weiss nicht wie lang dieser Zustand anhält, aber Fakt ist: Es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Ich spüre es, wir wissen es, wir sehen es», schrieb sie damals.

«Mein Körper ist eine Art Hülle meines Leidens. Ich kann immer weniger, ich ertrage immer weniger und Tage wie heute, wo ich nicht mehr kann, sehne ich mir die Erleichterung herbei.» Ihr habe zu dem Zeitpunkt nichts mehr geholfen. Weder Medikamente, noch Stützen. «Im Moment ist die grösste Hilfe meine eigene Familie, meine Freundinnen, die versuchen da zu sein, auch wenn ich nur schlafe, etwas verwirrt bin und manch Dinge doppelt erzähle oder erfrage. Meine Jungs merken: Es passiert gerade was.»

Ehemann: «Du konntest gehen, weil du mir vertraust.»

Nun hat Tamara ihren Kampf gegen den Leberzellkrebs endgültig verloren. Ihr Mann Arno weiss nicht, ob er auf sozialen Medien weiter präsent sein möchte. «Ich weiss nicht, ob ihr nochmal was von mir hört oder ob dies meine letzten Worte an euch sind. Ich muss meinen Weg suchen.», schreibt er. Seine Gedanken sind nun einzig bei Tamara und seinen drei Kindern: «Das Gefühl zu zerbrechen ist allgegenwärtig, zu scheitern. Mein Versprechen an dich, den Kindern ein wundervoller Vater zu sein. Du konntest gehen, weil du mir vertraust. Ich schaffe es, für dich, versprochen» (imh)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden