Darum gehts
- J. K. Rowling lehnt Versöhnung mit Emma Watson ab
- Rowling kritisiert Watsons Privilegien und mangelnde Lebenserfahrung
- Watson spielte Hermine Granger in acht Harry-Potter-Filmen von 2001 bis 2011
Der Konflikt zwischen J. K. Rowling (60) und Emma Watson (35) verschärft sich weiter. Und das, obwohl Emma Watson vor wenigen Tagen noch versöhnliche Worte für die «Harry Potter»-Autorin fand. Im Podcast von Jay Shetty erklärte sie: «Ich kann sie lieben, ich kann wissen, dass sie mich geliebt hat und ich kann ihr dankbar sein». Dankbar dafür, dass sie durch Rowlings Buchreihe die «in der Geschichte der englischen Literatur so gut wie einmalige» Gelegenheit erhalten habe, eine Figur wie Hermine Granger zu spielen.
J. K. Rowling ihrerseits hat am Montag über die Plattform X unmissverständlich klargemacht, dass sie keinerlei Interesse an einer Aussöhnung mit der Schauspielerin hat. Der Grund für die Unstimmigkeit zwischen den beiden Frauen? Unterschiedliche Meinungen, was Transrechte betrifft. Nachdem Rowling wiederholt transfeindliche Aussagen vorgeworfen wurden, hatten sich Watson sowie ihr Co-Star Daniel Radcliffe (36) für Transrechte eingesetzt. Mit ihren öffentlichen Aussagen hätte Watson «noch mehr Öl ins Feuer gegossen», so Rowling. Und das zu einer Zeit, in der Rowling wegen der unzähligen Todesdrohungen bereits so schon um die Sicherheit ihrer Familie fürchtete.
J. K. Rowling: Das wirft sie Emma Watson vor
Rowling machte in ihrem aktuellen Statement deutlich, dass sie von keinem Schauspieler, der einst eine von ihr erschaffene Figur verkörpert hat, dauerhaft Zustimmung erwarte. Die Vorstellung sei genauso absurd, als würde sie heute noch ihren damaligen Chef um Erlaubnis für ihre Meinungen bitten müssen. Watson und Daniel Radcliffe hätten jedes Recht, sich der «Gender-Ideologie» anzuschliessen.
Allerdings hätten die beiden «in den letzten Jahren deutlich gemacht, dass sie glauben, unsere frühere berufliche Verbindung gebe ihnen ein besonderes Recht – ja sogar die Pflicht –, mich und meine Ansichten öffentlich zu kritisieren. Auch Jahre nach ihrem Ausstieg bei Potter nehmen sie weiterhin die Rolle der de-facto-Sprecher für die Welt ein, die ich geschaffen habe.»
«Emma hat natürlich das Recht, mir zu widersprechen»
An Watson lies Rowling kein gutes Haar, auch nicht an den zuletzt an sie adressierten, netten Worten. «Eine Kehrtwende, die sie vermutlich vollzogen hat, weil sie gemerkt hat, dass es nicht mehr ganz so angesagt ist, mich lautstark zu verurteilen.» Weiter meinte sie, die Schauspielerin habe «so wenig Erfahrung mit dem echten Leben, dass sie nicht weiss, wie unwissend sie ist».
Watson werde niemals ein Obdachlosenheim benötigen, nie auf einer gemischtgeschlechtlichen Station in einem öffentlichen Krankenhaus untergebracht werden. «Ich wäre sehr überrascht, wenn sie seit ihrer Kindheit jemals in einer Umkleidekabine in einer Einkaufsstrasse gewesen wäre. Ihre ‹öffentliche Toilette› ist eine Einzelkabine, vor deren Tür ein Wachmann steht», schreibt Rowling weiter und stellt folgenden rhetorischen Fragen in den Raum: «Wird sie jemals ein staatliches Krisenzentrum für Vergewaltigungsopfer brauchen, das sich weigert, einen ausschliesslich weiblichen Service zu garantieren? Wird sie jemals eine Gefängniszelle mit einem männlichen Vergewaltiger teilen müssen, der in das Frauengefängnis eingewiesen wurde?»
Im Gegensatz zu Watson sei Rowling selbst mit 14 Jahren noch keine Millionärin gewesen. Stattdessen habe sie in Armut gelebt und genau jenes Buch verfasst, welches die mittlerweile 35-Jährige zum absoluten Weltstar machte. Sie verstehe daher aus eigener Lebenserfahrung, «was die Zerstörung von Frauenrechten, an der Emma so enthusiastisch mitgewirkt hat, für Frauen und Mädchen ohne ihre Privilegien bedeutet.»
Ihr sehr ausführliches Statement endet sie mit folgenden Worten: «Emma hat natürlich das Recht, mir zu widersprechen und ihre Gefühle mir gegenüber öffentlich zu diskutieren – aber ich habe das gleiche Recht, und ich habe mich endlich entschlossen, davon Gebrauch zu machen.»