Nur drei oder vier Minuten dauert eine Kurznachrichtensendung. Annett Möller (43) kommen diese Minuten wie eine Ewigkeit vor. Mit tiefer Sprechstimme steigt sie in die Moderation ein. Zu tief. Ihre Atmung ist unkontrolliert. Immer schneller spricht sie ihren Text. Mit leerem Blick schaut sie in die Kamera, durch die ihr Millionen Menschen aus dem deutschsprachigen Raum zusehen. Vor lauter Stress kriegt sie Todesangst.
Heute weiss die deutsche Moderatorin, die unter anderem für RTL, N-TV und Spiegel TV vor der Kamera stand, dass sie damals ihre erste Panikattacke hatte. «Ich dachte, ich falle auf der Stelle tot um», erzählt sie. Doch es bleibt nicht bei der einen. Es entwickelt sich eine Angststörung. Und genau darüber hat die 43-Jährige nun ein Buch geschrieben.
Möller hielt die Panik geheim
In «Liebe Angst, Zeit, dass du gehst.» schreibt sie über ihre Erlebnisse, Therapien und Heilung. Damit will sie andere dazu ermutigen, sich ihren Ängsten zu stellen. Und das ist laut ihren Recherchen auch nötig: Rund 25 Prozent aller Menschen in Deutschland hätten mindestens einmal im Leben mit einer Angststörung zu tun. «Als Corona losging, habe ich gemerkt, dass viele Bekannte mit Angststörungen kämpften», erzählt Möller. «Einige fragten mich, wie ich damals damit umgegangen bin» –, und deshalb macht sie ihre Geschichte nun publik.
So offen über ihre Angststörung sprechen, konnte Annett Möller aber nicht immer. Anfangs hielt sie ihre Panikattacken geheim. Sie glaubte, ihre Vorgesetzten würden sie für nicht belastbar halten. «Ich habe mir eingebildet, dass ich nie wieder eine Sendung moderieren werde, wenn sie es herausfinden. Dabei wollte ich den Job ja so unbedingt gut machen», erklärt Möller. Nur ihre engsten Freunde wussten, was in der Moderatorin wirklich abgeht.
Der Ursprung liegt in der Kindheit
Grund für die Angst sei der Druck gewesen, den sich Annett Möller machte. «Ich war frisch single und dachte: Jetzt will und muss ich richtig Karriere machen», erinnert sie sich. Auch Erlebnisse aus ihrer Kindheit waren ein Auslöser: «Ich fühlte mich als Kind nie gut genug und das kam alles wieder hoch.»
Die Auseinandersetzung mit ihrem «inneren Kind» hat der Moderatorin geholfen. Sie besuchte Psychologen, machte eine Therapie. «Aber man muss auch lernen, sich selbst zu helfen», meint Möller. Deshalb machte sie Achtsamkeitsübungen und versuchte, sich auf das Positive zu konzentrieren. Und: Sie entdeckte die Meditation. «Ich hatte ein Ibiza-Chill-out-Album auf dem Handy, dessen Melodien ich mir in Stresssituationen im Kopf abrief und ruhig ein- und ausatmete», erzählt sie. «Solche Übungen gehören heute noch zu meinem Alltag.»
Sie will anderen helfen
Über diese und weitere Übungen erklärt Annett Möller auch in ihrem Buch. Sie will mit ihrer Arbeit etwas bewirken und bietet deshalb auch Online-Kurse sowie Coachings an. Und es scheint zu funktionieren: Viele Betroffene öffnen sich gegenüber der Moderatorin. Im Gespräch mit anderen Müttern höre sie oft, dass diese auch schon Panikattacken hatten. «Und wenn sie mir dann für meine Tipps danken, ist das total ergreifend.»
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