Musikfernsehen wird abgeschaltet
Tschüss MTV – wie ein Sender ganze Generationen prägte

Der US-Sender MTV schaltet am 31. Dezember 2025 seine letzten linearen Musikkanäle in Europa ab. Die strategische Neuausrichtung bedeutet das Aus für klassische Musikvideos und verändert die Poplandschaft grundlegend.
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Ein zentrales Kapitel Popgeschichte geht zu Ende: Am 31. Dezember 2025 werden die letzten linearen MTV-Musikkanäle in Europa abgeschaltet.
Foto: KEYSTONE/EVERETT COLLECTION/MTV/Str

Darum gehts

  • MTV beendet am 31. Dezember 2025 lineare Musikkanäle in Europa
  • Musikvideos verlieren durch Streamingplattformen ihre zentrale Fernsehbedeutung
  • MTV startete mit «Video Killed the Radio Star» am 1. August 1981
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patricia BroderRedaktorin People

Zum Jahresende geht beim US-Musikfernsehsender MTV ein zentrales Kapitel Popgeschichte zu Ende: Am 31. Dezember 2025 werden die letzten linearen MTV-Musikkanäle in Europa abgeschaltet. Betroffen sind unter anderem MTV 80s, MTV 90s und MTV Music. Damit endet die Ausstrahlung von klassischen Musikvideos im linearen MTV-Fernsehen endgültig.

Die Entscheidung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung des Paramount-Konzerns, zu dem MTV gehört. Die Marke MTV bleibt bestehen, setzt künftig aber vollständig auf Reality-Formate und Entertainment. Das Musikvideo als Kern des Senders verschwindet aus dem Programm. Um zu begreifen, was damit verschwindet, muss man zurückspulen – ganz an den Anfang.

Start mit «Video Killed the Radio Star»

Als MTV am 1. August 1981 startete, war die Idee radikal einfach: Musik sollte sichtbar werden. Der Sender eröffnete mit den Worten «Ladies and gentlemen, Rock and Roll» – gesprochen zur Premiere von MTV am 1. August 1981 – und zeigte danach das erste Musikvideo seiner Geschichte: «Video Killed the Radio Star» (1979) von The Buggles. Es war kein Zufall, sondern ein Statement. Von diesem Moment an gab MTV Musik nicht nur eine Bühne, sondern auch eine visuelle Sprache. Songs wurden nicht mehr nur gespielt, sie wurden in Bildern erzählt.

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In den folgenden Jahren machte MTV aus Musikvideos kulturelle Ereignisse. Einer der prägendsten Momente dieser Entwicklung war 1983 Michael Jacksons «Thriller»: Ein aufwendig inszenierter Kurzfilm, der Tanz, Horror und Pop vereinte und zeigte, welches Gewicht ein Musikvideo haben kann.

Die norwegische Band A-ha landete 1985 mit «Take On Me» einen Welthit, dessen gezeichneter Look im Musikvideo bis heute wiedererkennbar ist. Der britische Sänger und Musiker Peter Gabriel (75) überraschte mit «Sledgehammer» (1986), einem technisch innovativen Video, das zeigte, wie experimentell Musikfernsehen sein konnte. US-Sängerin und «Queen of Pop» Madonna (67) machte im Video zu «Vogue» (1990) Stil, Körper und Selbstbewusstsein zum Programm und prägte damit Mode und Popästhetik weit über den Song hinaus. Und die US-Hip-Hop-Band Beastie Boys lieferte mit «Sabotage» (1994) rohe Energie, Ironie und Tempo – ein Clip, der die MTV-Ästhetik auf den Punkt brachte.

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Orientierungspunkt für junge Menschen

Diese Videos liefen in den 1980ern und 1990ern nicht beiläufig. Man wartete auf sie. Man diskutierte sie. Sie bestimmten, was cool war, wie man sich kleidete. MTV war über Jahrzehnte ein Orientierungspunkt – besonders für junge Menschen. Wer damals den Fernseher einschaltete, bekam nicht nur Musik serviert, sondern ein Gefühl dafür, wo Popkultur gerade stand.

Dass dieses Kapitel nun endet, hat wenig mit mangelnder Bedeutung zu tun, sondern mit veränderten Sehgewohnheiten. Musikvideos werden heute jederzeit und überall konsumiert: auf Youtube, Tiktok oder diversen Streamingplattformen. Das lineare Musikfernsehen hat seine Funktion verloren. MTV zieht daraus die Konsequenz.

Was bleibt, ist ein Abschied mit Gewicht. Nicht vom Musikvideo an sich, sondern von einem Ort, an dem Musik Generationen gleichzeitig erreicht hat. MTV war mehr als nur ein Sender. Es war ein kultureller Treffpunkt. Und genau dieser verschwindet jetzt von der Bildfläche.

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