Darum gehts
- Franz Beckenbauer regelte sein Erbe frühzeitig
- Witwe Heidi und jüngste Kinder erben zu gleichen Teilen
- Seine älteren Kinder sicherte er bereits zu Lebzeiten ab
Die Familie war sein grösster Schatz. Doch bis Franz Beckenbauer (1945–2024) wirklich Zeit für sie hatte, dauerte es. Als seine ersten drei Söhne Thomas (62), Michael (58) und Stephan (1968–2015) auf die Welt kamen, stand der Kaiser noch voll im Rampenlicht. Zuerst als Spieler, später als Trainer.
Zu dieser Zeit stand die Karriere an erster Stelle. Erst mit seiner dritten Ehefrau Heidi (58) und den gemeinsamen Kindern Francesca (21) und Joel (25) begann für Beckenbauer so etwas wie ein zweites Leben. Ein spätes Patchwork-Glück, das er in vollen Zügen genoss.
Umso wichtiger war es Beckenbauer, dass nach seinem Tod kein Streit zurückbleibt. Genau das hat der Weltmeister von 1974 mit seinem Testament verhindert – und zwar frühzeitig. Wie die «Bunte» berichtet, sei das Erbverfahren beim Bezirksgericht Salzburg jetzt abgeschlossen.
Das war sein letzter Wille
Beckenbauer verteilte sein Millionenvermögen mit klarem Plan. Seine Witwe Heidi sowie die beiden jüngsten Kinder Francesca und Joel erben zu gleichen Teilen den Nachlass, der sich im zweistelligen Millionenbereich bewegt. Die älteren Kinder und auch die Familie des verstorbenen Sohnes Stephan hatte Beckenbauer schon zu Lebzeiten abgesichert. «Ich will nicht, dass nach meinem Tod Zwietracht in der Familie entsteht», sagte er 2019 in einem «Bunte»-Interview.
Statt für undurchsichtige Stiftungsmodelle, die bei anderen vererbten Millionenvermögen wie zum Beispiel Formel-1-Legende Niki Lauda (1949–2019) oft für Streit sorgen, entschied sich Beckenbauer für klare Strukturen. Schon 2020 verkaufte er sein Salzburger Nobelrestaurant «Riedenburg» für 3,3 Millionen Euro (umgerechnet knapp 3,1 Millionen Franken). Wohl auch, weil in Österreich im Erbfall Bargeld und Aktien steuerfrei bleiben. Liegenschaften sind zwar auch steuerfrei, aber eine Grunderwerbssteuer fällt an.
Sohn Joel investiert in Immobilien
Ein Teil seines grossen Immobilienportfolios floss in eine gemeinsame Firma mit seiner Ehefrau Heidi. Im Februar 2022 übertrug Beckenbauer Anteile an seine Kinder Francesca und Joel – und behielt selbst nur noch eine kleine Beteiligung. Beckenbauers Leidenschaft für «Betongold» lebe nun in seinem Sohn Joel weiter, der seine Immobilienprojekte zum Beruf machte.
Eine Immobilie von Beckenbauer ist ein Bootshaus in St. Gilgen, das er und seine Frau sich – je zur Hälfte – 2013 kauften. Das Grundstück selbst gehört der Republik Österreich. Nach dem Tod von Beckenbauer ging sein Anteil zu gleichen Teilen an Heidi, Francesca und Joel über, womit seine Witwe jetzt Hauptmieterin der Immobilie ist.