Ende einer Ära
Legendärer Choreograf Juri Grigorowitsch verstorben

Der russische Balletttänzer und Choreograf Juri Grigorowitsch, eine zentrale Figur des 20. Jahrhunderts, ist im Alter von 98 Jahren gestorben. Seine Karriere am Bolschoi-Theater prägte die Ballettwelt nachhaltig.
Publiziert: 16:35 Uhr
Der russische Choreograf Juri Grigorowitsch im Kreml im Jahr 2017
Foto: NATALIA KOLESNIKOVA

Darum gehts

  • Juri Grigorowitsch, bedeutender Ballett-Choreograf, starb mit 98 Jahren
  • Berühmt für Klassiker wie «Der Nussknacker» und «Schwanensee»
  • Von 1964 bis 1995 Choreograf am Bolschoi-Theater
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AFPAgence France Presse

Der russische Balletttänzer und langjährige Choreograf des weltberühmten Moskauer Bolschoi-Theaters, Juri Grigorowitsch, ist im Alter von 98 Jahren gestorben. «Juri Grigorowitsch, eine der Schlüsselfiguren in der Welt des Balletts in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist tot», erklärte das Bolschoi-Theater am Montag in Onlinediensten. In der Ballettwelt löste die Nachricht Trauer aus.

Grigorowitsch wurde im Jahr 1927 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, in eine Ballettfamilie geboren. Sein Onkel war Balletttänzer am Mariinski-Theater in St. Petersburg, in dem auch Grigorowitsch seine Karriere begann. Von 1964 bis 1995 war er Choreograf am Bolschoi-Theater. Nach Vorwürfen, das Theater sei unter seiner Führung in seiner Entwicklung stehen geblieben, musste er nach über 30 Jahren gehen. 2008 kehrte er zum Bolschoi-Ballett zurück.

Weltbekannt für Klassiker «Der Nussknacker» und «Schwanensee»

Für seine Aufführungen von Ballett-Klassikern wie «Der Nussknacker», «Schwanensee» und «Die steinerne Blume» wurde Grigorowitsch berühmt. Er war aber auch für Tanzaufführungen während der Olympischen Sommerspiele in Moskau 1980 verantwortlich und leitete mehrere Ballettwettbewerbe, darunter den französischen «Benois de la Danse», der auch als Oscars des Balletts bekannt ist.

«Eine ganze Ära ist zuende gegangen», erklärte das Mariinski-Theater nach seinem Tod. Auch Tänzer bekundeten ihre Bewunderung für Grigorowitsch. «Er konnte in Künstlern das sehen, was uns selbst nicht auffiel», sagte der Solotänzer des Bolschoi-Theaters, Denis Rodkin, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. «Er half uns, uns auf der Bühne zu entfalten, uns jeden Moment fühlen und erleben zu lassen.»

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