Freunde der Sexpartys auf dem Bodensee sind enttäuscht: Das Swingerschiff wird nicht mehr lange ablegen. Reibungen zwischen den Organisatoren, den Bodensee-Schiffsbetrieben (BSB) und Politikern hat letztlich dazu geführt, dass die BSB ihre Vorgaben für Charterverträge angepasst hat.
Künftig dürfe es keine «gesonderten Einrichtungen für sexuelle Handlungen» mehr geben, sagt BSB-Geschäftsführerin Petra Pollini gegenüber dem «St.Galler Tagblatt».
Sex-Bereich verboten
Das heisst: Das Knusper-Kämmerchen, in das sich Paare auf den bisherigen drei Swinger-Fahrten zurückziehen konnten, wird in Zukunft Tabu sein.
Einen Trost gibt es zwar. Die Bestimmungen gelten zwar ab sofort – aber nur für neue Anfragen. Das Swinger-Schiff am 30. August wird also wie geplant in See stechen – und zwar mit Séparée.
«Die Wenigsten kommen für Sex»
Danach ist aber Schluss. Ausser die Swinger kommen auch ohne den Sex-Bereich aus. Was sich Organisator Thomas Weiss durchaus vorstellen kann.
«80 Prozent der Gäste kommen nur aufs Swingerschiff, um frivol zu tanzen und zu feiern», sagt er im St.Galler Tagblatt. Nur die wenigsten würden wirklich des Verkehrs wegen kommen.
Orgien schaden dem Image
Über die Swinger empört hatte sich zuerst eine CDU-Stadträtin aus Friedrichshafen. Der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt erklärte, Sex-Veranstaltungen auf städtischen Schiffen würden dem Image schaden.
Das findet auch der Gemeindeamman von Romanshorn, David Bon. So etwas wie das Swingerschiff gehöre nicht in den öffentlichen Raum, erklärte Bon. Schliesslich würden im Hafen von Romanshorn, wo das Swingerschiff anlegt, Familien mit Kindern spazieren.
Lack und Leder weiterhin geduldet
Glück haben Sado-Fans: Das «Torture-Ship», besser bekannt als Sadomaso-Schiff mit bis zu 600 Lack-und-Leder-Fans an Bord, falle nicht unter die neuen Ausschlusskriterien. Das sagt BSB-Geschäftsführerin Petra Pollini gegenüber der Deutschen Presseagentur. (kmm)