Am Freitagabend ereignen sich dramatische Szenen im Zentrum von Rapperswil SG: Ein schwarzer BMW kracht vor der Pizzeria Dieci mit grosser Wucht in eine Leitplanke, schleift diese über mehrere Meter mit (BLICK berichtete).
Durch den Crash werden eine Jugendliche (16) und eine entgegenkommende Autofahrerin (19) leicht verletzt. Der Unfallverursacher (21) übersteht den Unfall zunächst unbeschadet. Doch als er aus dem Wrack steigt, will er sich mit einem Messer vom Tisch der nahen Pizzeria die Kehle durchschneiden!
Ivan T. war äusserst aggressiv und renitent
Nur weil Passanten beherzt einschreiten, kommt der junge Mann mit leichten Halsverletzungen davon. Wie die Kantonspolizei St. Gallen in einer Medienmitteilung schreibt, haben herbeigerufene Beamte die Situation danach unter Kontrolle bringen können. «Obwohl der 21-Jährige sich während der ganzen Zeit äussert aggressiv und renitent verhielt.»
Recherchen zeigen: Beim Crash-Fahrer handelt es sich um Ivan T.*, der bei seinen Eltern in der Region Rapperswil lebt. BLICK erreicht ihn vier Tage nach seiner Höllenfahrt am Handy: «Grüezi. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?», fragt T. zunächst mit freundlicher Stimme.
«Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag»
Auf die Ereignisse von Freitagabend angesprochen, ist die gute Stimmung plötzlich wie weggeblasen. «Es interessiert Sie ja eh nicht, wie es mir geht und was wirklich passiert ist», findet Ivan T. «Ich sage nichts zu dem Vorfall, wünsche Ihnen aber einen schönen Tag.»
Die Hintergründe zum Leitplanken-Drama bleiben damit schleierhaft. Auch weil die St. Galler Staatsanwaltschaft nur zurückhaltend kommuniziert. Der Polizeirapport sei noch ausstehend, lässt Mediensprecherin Beatrice Giger auf Anfrage wissen.
Ivan T. werde sich unter anderem wegen Verletzung der Verkehrsregeln, Fahrens in fahrunfähigem Zustand, Entwendung eines Fahrzeugs zum Gebrauch und Fahrens ohne Berechtigung verantworten müssen.
BMW-Fanatiker war ohne Billet unterwegs
Denn: Obwohl sich der Secondo in sozialen Netzwerken als leidenschaftlicher BMW-Fan und Auto-Liebhaber inszeniert, war er ohne Führerschein unterwegs. Und der Unfallwagen war auf die Reinigungsfirma seiner Mutter Blerta T.* (54) eingetragen.
«Die Sache ist uns sehr unangenehm», ruft die Frau nur vom Balkon ihres Wohnblocks. Das Entsetzen über das Vorgefallene steht ihr ins Gesicht geschrieben. Mehr sagen will sie nicht.
Ihr scheint bewusst: Die Sache hätte weitaus schlimmer enden können. «Wie durch ein Wunder wurden auf der stark frequentierten Verkehrsachse keine weiteren Personen involviert», hält selbst die Kantonspolizei St.Gallen fest.
*Namen geändert
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net