Noch ist es kein besonders strenger Winter in Graubünden. Und trotzdem finden schon jetzt die ersten Hirsche den Weg bis in die Dörfer und suchen dort nach Fressen. Für die Bündner Polizei ist der Grund für dieses Verhalten schnell gefunden. «Fütterungen locken die Tiere in die Siedlungen», heisst es in einer Mitteilung.
Dass das Futterangebot von Menschen für die Hirsche fatale Folgen haben kann, zeigt nun ein Fall aus Arosa GR und dem benachbarten Langwies. Dort wurde ein Tier aufgrund seines Verhaltens zum Sicherheitsrisiko und musste abgeschossen werden. Im Kadaver kam dann ein gruseliger Fund zum Vorschein.
Insgesamt wurden dem geschossenen Hirsch sechs Kilo Plastik entnommen – darunter Plastikhandschuhe, Schnüre, Vogelfutternetze. «Die im Magen gefundenen Überreste waren zum Teil schon jahrelang im Körper des Tieres», teilt die Kapo Graubünden mit.
Tiere verlieren ihre Scheu
Das Bündner Jagdgesetz verbietet sowohl aktive wie passive Wildtierfütterungen. Die Wildtiere überqueren bei ihrer Futtersuche Strassen, Eisenbahnlinien und Zäune, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Mit dem ausgelegten Futter nehmen die Tiere ausserdem Plastikteile und andere Abfälle auf, die sie nicht mehr ausscheiden können.
Bei der Nahrungssuche der Wildtiere können aber auch Menschen und Eigentum zu Schaden kommen. Die Hirsche verlieren zunehmend ihre natürliche Scheu und fliehen bei Anwesenheit von Menschen nicht. (cat)