In der Nacht auf Samstag soll es am Open Air Lumnezia zu einer Vergewaltigung gekommen sein. Die Kantonspolizei Graubünden bestätigt gegenüber BLICK einen Einsatz auf dem Festivalgelände. «Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Graubünden wird wegen eines möglichen Sexualdelikts ermittelt», sagt Sprecher Roman Rüegg.
BLICK-Leser Manuel F.* (32) hat den mehrstündigen Einsatz der Polizei und der Spurensicherung beobachtet. «Als wir aufwachten, befragte die Polizei eine Gruppe nebenan. Uns hat die Polizei aber nicht befragt, das fanden wir sehr merkwürdig», sagt er. «Das Zelt von meiner Freundin und mir war direkt neben dem Zelt, wo der Übergriff passiert sein soll.»
Weder er und seine Freundin noch andere befreundete Pärchen hätten in der Nacht etwas Auffälliges gesehen oder gehört. «Wir sind kurz nach Mitternacht von einem Konzert zurückgekommen und sassen noch bis fast 3 Uhr morgens draussen und haben geredet und Musik gehört», sagt er. «Als wir später aus der Zeitung erfahren haben, was passiert sein soll, waren wir alle baff», sagt Manuel F.
Wem gehörte das blaue Zelt?
Die Polizisten hätten nach der Befragung der Besucher das Zelt abgebaut und samt Inhalt eingetütet, erzählt Manuel F. weiter. Wem das blaue Zelt gehört habe, sei unklar. «Es wurde aber erst am Freitag dort aufgebaut.» Die meisten Besucher reisen schon zum Start des Open Airs am Donnerstag an.
Nachdem die Polizei weg war, sei seine Freundin zur befragten Gruppe hin, um sich zu erkundigen, erzählt Manuel F. «Sie sagten zu ihr, dass es niemand von ihnen war und sie nichts sagen würden.»
Bei der von der Polizei befragten Gruppe soll es sich laut Manuel F. um sechs bis acht Männer und Frauen im Alter von etwa 25 Jahren handeln. «Einer von ihnen sprach hochdeutsch, die anderen schweizerdeutsch, aber Bündner waren sie auf jeden Fall nicht», erinnert sich der 32-Jährige.
Wer die Polizei alarmiert hat und ob jemand verhaftet wurde, sagt die Polizei derzeit nicht. Beim Opfer handle es sich um eine volljährige Person.
* Name geändert