Auf einen Blick
- Swiss-Notlandung in Graz wegen technischem Problem
- Rauchentwicklung im Cockpit und Passagierraum führte zur Landung
- 74 Passagiere und 5 Crew-Mitglieder an Bord
Die Ursache für die Notlandung eines Swiss-Flugzeuges in Graz ist nach Einschätzung der Schweizer Behörden auf ein technisches Problem zurückzuführen. Die Untersuchungen zum Vorfall laufen. Bis diese bekannt seien, bleibe das betroffene Flugzeug am Boden. Die Flugzeug- und Triebwerkhersteller seien informiert. Aus technischer Sicht seien im Moment keine weiteren Massnahmen angezeigt.
Bereits kurz nach dem Vorfall war laut Bazl ein Technik-Team der Swiss vor Ort. Drei Tage nach der Notlandung wegen Rauchs in der Kabine präzisiert die Swiss in einer Mitteilung: Die ersten Erkenntnisse würden auf ein technisches Problem in einem der Triebwerke hindeuten. Die Ursache sei aber noch nicht abschliessend geklärt, da Untersuchungen dieser Art sehr aufwändig seien. Die Cockpit-Besatzung habe sich entschieden, den Flug abzubrechen, um die Sicherheit der Passagiere und der Crew zu gewährleisten.
Zwei Crew-Mitglieder befinden sich weiterhin im Spital in Graz, heisst es weiter. Einer liege noch immer auf der Intensivstation «und wir verfolgen seinen Zustand weiterhin mit grosser Sorge».
Flughafen Graz vorübergehend geschlossen
Die Maschine war am Montag mit 74 Passagieren und fünf Crew-Mitgliedern auf dem Weg von Bukarest nach Zürich, als es zu einer Rauchentwicklung im Cockpit und im Passagierraum kam. Zwölf Passagiere und vier weitere Crew-Mitglieder wurden ärztlich betreut.
Zwölf hospitalisierte Passagiere und zwei Crewmitglieder konnten am Dienstag die Klinik verlassen. Ein Sonderflug brachte zudem die Passagiere am Dienstagmorgen nach Zürich. Sie hatten die Nacht in Hotels verbracht. Der Flughafen in Graz wurde nach dem Vorfall am Abend vorübergehend geschlossen. Der Flughafenbetrieb lief am Dienstag wieder normal.
Pannen-Airbus A220
Die betroffene Flugzeugreihe des Typs Airbus A220, ein moderner Kurzstreckenjet, hat in der Vergangenheit wiederholt Triebwerksprobleme aufgewiesen. Die Maschinen sind mit Pratt-&-Whitney-Triebwerken ausgestattet. Bei Vorfällen waren unter anderem wegen einer Fehlfunktion Teile des Triebwerks nach aussen geschleudert worden. Die Vorfälle sorgten unter anderem für temporäre Einsatzstopps, von denen auch die Swiss betroffen war.
«Wie andere Fluggesellschaften führen auch wir weiterhin Flüge mit dem A220 durch, da wir auf Basis unserer aktuellen Analysen und in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen keine Hinweise darauf haben, dass die Sicherheit des Flugzeugtyps infrage gestellt ist», schreibt die Swiss in der Mitteilung.
Die Lufthansa-Tochter setzt 30 Maschinen des Kurzstreckenjets ein, 21 in der Lang- und 9 in der Kurzversion. Die längere Ausführung verfügt über 145 Sitzplätze und hat eine Reichweite von gut 6000 Kilometern.