Erich Fahrni (52) prangert Abfallsünder auf Facebook an
1:10
Interview im thailändischen TV:Erich Fahrni (52) prangert Abfallsünder auf Facebook an

Neues Umweltschutz-Gesetz
Thailänder zensieren jetzt Plastiksäckli im Fernsehen

Seit Beginn des neuen Jahres dürfen Händler in Thailand keine kostenlosen Plastiksäcke mehr abgeben. Doch damit nicht genug: Sie sollen ganz aus dem Bewusstsein der Bevölkerung verschwinden.
Publiziert: 03.01.2020 um 15:33 Uhr
|
Aktualisiert: 04.01.2020 um 13:14 Uhr
1/10
Eine Supermarkt-Angestellte informiert die Kunden über die neue Regelung.
Foto: AFP

In Thailand trat am 1. Januar eine neue Regelung in Kraft, nach der Supermärkte und Einzelhändler keine kostenlosen Plastiksäcke mehr verteilen dürfen. Auch im thailändischen Fernsehen sollen ab sofort weniger Plastiksäcke zu sehen sein.

Acht öffentliche und private Sender stimmten zu, Bilder von Plastikbeuteln in ihren Programmen künftig zu reduzieren oder unkenntlich zu machen. Dies teilte Umweltminister Warawut Silpa-archa am Freitag mit.

Kritik von Greenpeace

Hintergrund der Massnahme ist eine Regierungskampagne zur Bekämpfung von Plastikabfall. Laut einer Regierungsstudie fielen 2017 in Thailands Haushalten mehr als 27 Millionen Tonnen Müll an. Nicht einmal ein Drittel davon wurde recycelt oder wiederverwendet.

Auch gehört das südostasiatische Land laut der Organisation Greenpeace zu den grössten Verschmutzern der Meere mit Müll – und dieser bestehe etwa zur Hälfte aus Plastik.

Schweizer am Kampf gegen Müll beteiligt

Auch der Schweizer Erich Fahrni führt in Thailand seit Jahren einen erbitterten Kampf gegen die Güsel-Grüsel. Im Sommer ist ihm ein wichtiger Durchbruch gelungen: Der landesweite TV-Sender Channel 3 hat einen Beitrag über ihn gesendet. «Ich liebe Thailand wie meine Heimat», sagte Fahrni, der mit einer Thailänderin verheiratet ist, in dem auf Thai geführten Interview.

Der Schweizer macht über Social Media hartnäckig auf das Abfall-Problem in Thailand aufmerksam und bezahlt immer wieder Helfer aus dem eigenen Sack, um Plastiksäcke und anderen Müll aus einem Kanal in der Nähe seines Hauses in Pattaya zu entfernen.

Um den Abfall-Sündern zu zeigen, dass es auch anders geht, postete Fahrni etwa ein Foto von der Verzasca auf Facebook. «Wisst ihr überhaupt, wie sauberes Wasser aussieht?», schrieb er zu dem Bild aus der Schweiz. (SDA/noo)

So will sich Indien von den Plastikbergen befreien
1:45
Jetzt greift die Regierung ein:So will sich Indien von den Plastikbergen befreien
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?