Erich Fahrni (52) prangert Abfallsünder auf Facebook an
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Interview im thailändischen TV:Erich Fahrni (52) prangert Abfallsünder auf Facebook an

Erich Fahrni schaffte es sogar ins nationale TV
Schweizer lehrt Güsel-Grüsel in Thailand das Fürchten

Erich Fahrni (52) hat in Thailand eine neue Heimat gefunden. Doch er vermisst die Schweizer Sauberkeit schmerzlich. In einem jahrelangen Kampf gegen Abfallsünder hat er nun einen Durchbruch geschafft.
Publiziert: 25.07.2019 um 13:20 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2019 um 17:39 Uhr
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Gibt nicht auf: Erich Fahrni sammelt in der Umgebung seines Hauses in Pattaya seit Jahren Abfall ein.
Foto: Facebook

Gebrauchte WCs, Pet-Flaschen, haufenweise Plastiksäcke. Das alles landet im Kanal neben dem Haus des Schweizers Erich Fahrni (52) im thailändischen Pattaya. Der Abfallberg wächst von Tag zu Tag. Dabei könnte die neue Heimat des mit einer Thailänderin verheirateten Schweizers so schön sein!

Fahrni führt seit Jahren einen erbitterten Kampf gegen die Güsel-Grüsel. Doch wenn er sich beschwert, hat er als Ausländer einen schweren Stand. «Wer zum Teufel sind Sie eigentlich?», lautet dann häufig nur die Antwort. Doch am Verhalten der Abfallsünder ändert sich nichts.

Verantwortliche vor laufender Kamera enttarnt

Trotzdem hat der Schweizer nie aufgegeben. Jetzt ist ihm ein wichtiger Durchbruch gelungen: Der landesweite TV-Sender Channel 3 hat einen Beitrag über ihn gesendet. Dabei enttarnten die Journalisten eine Wäscherei als einen der grössten Abfallsünder in der Nachbarschaft und stellten die Verantwortlichen vor laufender Kamera zur Rede.

«Ich liebe Thailand wie meine Heimat», sagt Fahrni in dem auf Thai geführten Interview. Eigentlich sei es nicht sein Job, den Abfall einzusammeln. Trotzdem putzt der Schweizer den Kanal seit sechs Jahren selber – und bezahlt auch immer wieder Helfer aus dem eigenen Sack. 60'000 Baht hat Fahrni dafür bereits ausgegeben. Das sind umgerechnet fast 2000 Franken.

200 Kilo pro Tag weggeräumt

Manchmal räume er 200 Kilo Abfall pro Tag weg, erzählt der Schweizer dem TV-Sender. Auch auf Facebook setzt sich Fahrni für ein sauberes Thailand ein. Er dokumentiert ausführlich und mit zahlreichen Fotos, was er in der Umgebung seines Hauses alles einsammelt.

Ein krasser Gegensatz zur glasklaren Verzasca auf einem Bild aus dem Tessin, das Fahrni unlängst auf Facebook postete. «Wisst ihr überhaupt, wie sauberes Wasser aussieht?», schrieb er dazu. «Wir alle haben einen Traum, nicht wahr?» (noo)

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