6 Fakten zur Weltklimakonferenz
Rettet der Madrid-Gipfel das Klima?

Vom 2. bis zum 13. Dezember findet in Madrid der UN-Klimagipfel statt. BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen.
Publiziert: 01.12.2019 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2019 um 09:34 Uhr
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Waldbrände in Australien: Das könnte alles noch viel schlimmer werden, warnen Wissenschaftler kurz vor dem Klimagipfel in Paris.
Foto: imago images/AAP
Fabienne Kinzelmann

Der Weltklimagipfel in Madrid startet am Montag mit schlechten Nachrichten. Denn Wissenschaftler schlagen Alarm: Werden die weltweiten Treibhausgasemissionen zwischen 2020 und 2030 nicht um 7,6 Prozent zurückgefahren, reicht es nicht fürs Ziel des Pariser Klimaabkommens.

«Wir schlafwandeln auf eine Klimakatastrophe zu und müssen aufwachen», warnt Alden Meyer von der Wissenschaftlervereinigung Union of Concerned Scientists. Die Weltgemeinschaft müsse schnellstmöglich den richtigen Pfad einschlagen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Bereits jetzt würden die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren und Überschwemmungen immer spürbarer.

BLICK beantwortet die 6 wichtigsten Fragen zum Klimagipfel in der spanischen Hauptstadt.

1. Rettet der Madrid-Gipfel das Klima?

Die zwölftägige UN-Klimakonferenz ist zumindest zentral für globale Lösungen beim Klimaschutz. Hier kommen wichtige Akteure und Entscheidungsträger zusammen. Umweltorganisationen hoffen, dass in Madrid einige Länder sich wenigstens zu deutlich stärkerem Klimaschutz verpflichten. Offiziell eingereicht werden müssen die überarbeiteten nationalen Klimapläne erst kommendes Jahr. Umweltschutzverbände hoffen, dass in Madrid zumindest eine Gruppe von Staaten mit positivem Beispiel vorangeht.

2. Jettet Simonetta Sommaruga (59) für einen Tag nach Madrid?

Die Bundesrätin verantwortet unter anderem den Bereich Umwelt. Doch die Schweizer Delegation bei der Weltklimakonferenz muss ohne die Spitzenpolitikerin auskommen. Der Grund: das Sessionsprogramm und die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates. Simonetta Sommaruga unterstützt die Schweizer Delegation aber von Bern aus via Skype-Schaltungen.

3. Kommt Greta zu spät zum Klimagipfel?

Am Montag gehts los. Doch Greta Thunberg (16) ist bislang noch auf dem Meer. Die Klimaaktivistin segelt mit einem Youtuber-Pärchen auf dem Katamaran «La Vagabonde» nach Europa. Pünktlich schafft sie es nicht – sie kommt erst am Dienstagmorgen in Lissabon an. Und von da aus muss Greta immer noch in die spanische Hauptstadt Madrid kommen, die ist 600 Kilometer entfernt. Zum Glück für die Schwedin geht der Klimagipfel aber bis zum 13. Dezember.

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4. Leiden Schweizer Bauern noch unter dem Hitzesommer 2019?

Der drittheisseste Sommer seit Beginn der Messungen forderte die Landwirte. Gelitten haben vor allem Obst und Beeren, die aufgrund der Hitze zeitweise nicht reiften oder einen Sonnenbrand erlitten. Im Gegensatz zum Sommer 2018 hat es aber regelmässig geregnet – deswegen sind die Einbussen laut dem Schweizer Bauernverband viel kleiner.

5. Ist die Schweiz bis 2050 klimaneutral?

Ab dem Jahr 2050 soll die Schweiz unter dem Strich keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen. Damit entspricht die Schweiz dem international vereinbarten Ziel des Pariser Klimavertrags, die globale Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Für spätestens Ende 2050 will der Bundesrat eine Klimastrategie für das «Netto-Null» verabschieden. International hat die Schweiz einen guten Ruf – insbesondere, weil sie ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 halbieren will und auf öffentlichen Verkehr setzt.

6. Welches sind die grössten Klimabaustellen der Schweiz?

Auf dem Papier ist die Schweiz eine Musterschülerin, in der Realität ein CO2-Sünder. Für ordentlich Treibhausgas in der Atmosphäre sorgen zum Beispiel schlecht isolierte Gebäude und alte Heizungen. Dazu kommt: Die Schweiz verursacht durch die Einführung CO2-intensiver Produkte mehr CO2 im Ausland als im eigenen Land. Eine ETH-Analyse zeigt, dass der grösste Teil der Umweltbelastung aus der Herstellung von Schweizer Produkten (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) in der ausländischen Zulieferkette anfällt. So entstehen rund 80 Prozent der Treibhausgas- und 95 Prozent der Feinstaubemissionen im Ausland.

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