Auch die Schwester des Thurgauer Befruchtungs-Opfers Kristina V. hat einen unbekannten Vater
Sie erhoffte sich Antworten und stiess auf neue Rätsel

Die Thurgauerin Kristina V. sucht nach ihren leiblichen Eltern. Bei der künstlichen Befruchtung in einer Klinik kam es zu einer Verwechslung. Jetzt fand ihre Schwester heraus: Auch bei ihr kam es offenbar zu einer Verwechslung.
Publiziert: 05.05.2017 um 20:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:49 Uhr
Kristina V. schildert gegenüber dem Österreichischen Fernsehen die jüngste Wende in ihrer Familiengeschichte.
Foto: Cyrill Pinto
Cyrill Pinto

Kristina V. (26) aus Arbon TG sucht nach ihren leiblichen Eltern. Seit September 2014 weiss sie: Ihre Eltern, bei denen sie aufwuchs, sind nicht ihre genetischen Eltern. Offenbar kam es in der Fruchtbarkeitsklinik, in der sich ihre Eltern ihren Kinderwunsch erfüllten, zu einer Verwechslung. Jahrelang lebte die Psychologie-Studentin aus dem Thurgau in einer Illusion.

Kristinas Mutter wurde die befruchtete Eizelle eines anderen Paares eingepflanzt. So kam es, dass Kristina V. mit den Eltern, bei denen sie aufwuchs, genetisch nichts gemeinsam hat. Auf Fotos der jungen Familie sieht man auch: Während ihre Eltern beide dunkle Haut und schwarze Haare haben, ist Kristina hell und blond.

Kristina V. im letzten Sommer.
Foto: Siggi Bucher

«SonntagsBlick» berichtete im letzten Sommer über Kristinas Suche nach ihren leiblichen Eltern. Heute trat Kristina in Bregenz (A) vor die Medien. Bei der Suche nach ihren leiblichen Eltern kam sie bisher nicht weiter. 

Auch die jüngere Schwester weiss nicht, wer ihr Vater ist

Dafür gibt es in ihrer Familiengeschichte nun eine dramatische Wende: Auch bei ihrer jüngeren Schwester kam es offenbar zu einer Verwechslung. Ihre DNA stimmt nicht mit der ihres inzwischen verstorbenen Vaters überein – das ergab ein kürzlich gemachter Gentest bei Kristinas Schwester.

«Ihr verstorbener Vater war nicht ihr leiblicher Vater.» Klar ist: Zwar ist ihre Mutter auch ihre leibliche Mutter. Ihr Vater aber ist eine bisher unbekannte Person. Offenbar ist bei der Familie, die zwei Mal Hilfe in der Bregenzer Fruchtbarkeitsklinik von Reproduktionsmediziner Herbert Zech suchte, zwei Mal etwas schief gelaufen.

«Das ist ein Schock», wie Kristina heute vor den Medien sagte. «Sie ging immer davon aus, dass ihr Vater auch ihr leiblicher Vater war». Beide Schwestern suchen nun nach ihrem leiblichen Vater. Und Kristina weiterhin auch nach ihrer leiblichen Mutter. «Ich will wissen, von welchen Menschen ich abstamme.» 

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