Medienkonferenz des Bundesanwalts Michael Lauber
--:--
In voller Länge:Medienkonferenz des Bundesanwalts Michael Lauber

Gegen Lauber wird ein Disziplinarverfahren geführt
«Jetzt erst recht!»

Bundesanwalt Michael Lauber (53) kritisiert die Aufsicht über seine Behörde, weil diese ein Disziplinarverfahren gegen ihn eröffnet. Lauber rüttelt dabei an der Institution Bundesanwaltschaft.
Publiziert: 10.05.2019 um 21:09 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/10
Mit dem Angriff auf die Aufsicht über die Bundesanwaltschaft hat Lauber weiteres Vertrauen verspielt, meint Pascal Tischhauser, stellvertretender BLICK-Politikchef.
Foto: Paul Seewer
Bildschirmfoto 2021-05-27 um 10.32.01.png
Pascal TischhauserStv. Politikchef

«Jetzt erst recht!», schloss Michael Lauber seine Pressekonferenz. Dass seine Aufseher just vor seiner Wiederwahl eine Disziplinaruntersuchung gegen ihn einleiten, geht dem Bundesanwalt zu weit.

Für ihn ist es eine «Anmassung», dass man nicht davon ausgehe, dass er die Wahrheit gesagt habe. Das schade nicht nur seinem Ansehen, sondern auch jenem der Bundesanwaltschaft.

Anmassend verhält sich aber vor allem Lauber. Die Aufsicht über die Bundesanwaltschaft so scharf zu attackieren, ist ein starkes Stück. Diese macht bloss ihren Job, indem sie «mögliche Amtspflichtverletzungen des Bundesanwalts innerhalb des Fifa-Verfahrenskomplexes» klären lässt.

Zum Glück hat die Aufsicht vor dem Wahltermin gehandelt. Gibt es Verfehlungen, müssen diese auf den Tisch, bevor Lauber bestätigt werden kann. Wenn ihm die Untersuchung einen Persilschein ausstellt, umso besser.

Ein Bundesanwalt jedoch, der sich für unantastbar hält und der seine Aufsicht dermassen attackiert, schadet der Institution Bundesanwaltschaft. Weit mehr noch, als Lauber das mit dem Verzicht aufs Protokollieren getan hat. Das Parlament sollte ihm dafür die Quittung geben – jetzt erst recht!

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?