So wohnt die Schweiz – Kantons-Auswertung zeigt
Single-Thurgauerinnen brauchen am meisten Platz

Der Wohnraum in der Schweiz ist knapp. Zukunftsvisionen gehen in Richtung Verdichtung. Doch wie lebt die Schweiz? Wer braucht mehr Platz und wo weniger? Reihenhaus, Wohnung oder Hüsli mit Garten – die Blick-Übersicht.
Publiziert: 00:18 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Weniger als ein Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer wohnen in einem von über einer Million Einfamilienhäuser.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

  • Studie zeigt: 30 Prozent der Siedlungsflächen bieten Platz für zwei Millionen Menschen
  • Einfamilienhäuser: Minderheit bewohnt Mehrheit der Wohngebäude, oft von wenigen Personen genutzt
  • Durchschnittliche Wohnfläche pro Person in der Schweiz beträgt 46,6 Quadratmeter
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_352.JPG
Pascal ScheiberReporter Gesellschaft

Über eine Million Einfamilienhäuser stehen in der Schweiz. Weniger als ein Drittel der Bevölkerung wohnt in einem dieser Hüsli. Mehr als die Hälfte davon wird von lediglich einer oder zwei Personen bewohnt. Gleichzeitig ist die Wohn-Zitrone praktisch ausgepresst. Nun behauptet eine Studie der Architektur-Denkfabrik Urbanistica: 30 Prozent der Siedlungsflächen in der Schweiz bieten Platz für zwei Millionen zusätzliche Menschen, wenn das brachliegende Potenzial ausgeschöpft würde!

Im Blick-Interview analysiert ETH-Professor David Kaufmann deren Potenzial und stellt die Einfamilienhäuser infrage. Denn: Eine Minderheit der Bevölkerung bewohnt die Mehrheit aller Wohngebäude. Das zeigt eine neue Auswertung des Bundesamts für Statistik (BFS) mit Zahlen aus dem letzten Jahr.

Beziehungsweise: Über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung lebt in den 500'000 Mehrfamilienhäusern mit zwei oder mehr Wohnungen. Doch wie viel Fläche nutzen Hüsli-Besitzer oder Wohnungswohnende? Wer im eigenen Hüsli wohnt, lebt im Schnitt auf 55 Quadratmeter pro Person. Im Mehrfamilienhaus: 43 Quadratmeter.

Thurgauerinnen brauchen am meisten Platz

Appenzell Innerrhoden und Thurgau führen die Liste an: Sie brauchen im kantonalen Vergleich im Schnitt am meisten Platz mit 52,2 Quadratmeter pro Person; unabhängig von der Anzahl Zimmer. Zum Vergleich: Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 46,6 Quadratmeter Wohnfläche pro Person. Am wenigsten Platz haben die Genferinnen und Genfer – auch weil der Bodenpreis sehr hoch ist. Eine Person wohnt im Schnitt auf 37,5 Quadratmeter, einem Drittel weniger als die Ostschweizer!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Nur weil eine Wohnung grösser ist, heisst das nicht, dass mehr Menschen darin leben. Die BFS-Zahlen zeigen: Je mehr Zimmer eine Wohnung zählt, desto höher ist die Nutzungsfläche pro Person. Ein Beispiel: In einer 1-Zimmer-Wohnung nutzt eine Bewohnerin oder Bewohner 30 Quadratmeter. Hingegen in einer 6-Zimmer-Wohnung braucht eine Person 60 Quadratmeter. Doppelt so viel!

Ein detaillierter Blick in die Häuser und Wohnungen zeigt: Alleinlebende Thurgauerinnen brauchen im kantonalen Vergleich am meisten Platz. 93,4 Quadratmeter Wohnfläche brauchen sie! Gefolgt von den Appenzellerinnen und Glarnerinnen. Die Statistik liefert Antworten zur Wohnfläche pro Kopf und nach Art des Haushalts. Klar ist: Wer alleine in einer Wohnung lebt, braucht im Schweizer-Schnitt (Männer: 76,9 m²; Frauen: 82,1 m²) doppelt so viel Platz wie eine vierköpfige Familie (je 31,5 m²).

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Je weniger Einwohner, desto grösser die Haushalte

Die Alleinstehenden benötigen nicht nur am meisten Platz, sondern haben auch den grössten Anteil am Wohn-Kuchen. Schweizweit werden mehr als ein Drittel aller Haushalte von einer Person geführt. In der Tendenz leben in den städtisch und urbanen Gebiete am meisten Personen alleine. In Städten mit mehr als 50'000 Einwohnenden stehen im Schnitt 46 Prozent 1-Personen-Haushalte. In den ländlichen Gemeinden ist hingegen der Anteil an Haushalten ab zwei Personen höher.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Unabhängig von der Grösse hat die Mehrheit aller Haushalte eines gemeinsam: Sie leben zur Miete oder Untermiete. Knapp 60 Prozent aller Wohnungen werden gemietet. Ein Drittel besitzt ein eigenes Haus oder Wohnung im Stockwerkeigentum. Im Jahr 2024 bewohnten 2,8 Prozent der Wohnungen Genossenschafterinnen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.


Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen