Tiere
Britische Marine setzt vom Aussterben bedrohte Schildkröten aus

Geschwächt und unterkühlt sind insgesamt sechs seltene Meeresschildkröten an britischen Stränden angeschwemmt worden. Nach längerer Pflege in Aquarien setzte ein Schiff der britischen Marine die Tiere nun nahe der Azoren im Atlantik in wärmerem Wasser aus.
Publiziert: 28.09.2024 um 09:47 Uhr
|
Aktualisiert: 02.10.2024 um 11:15 Uhr
Unechte Karrettschildkröten sind vom Aussterben bedroht. (Archivbild)
Foto: Anthony Devlin/Sea Life
KEYSTONE-SDA_Quadrat_pos.jpg
Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die jungen Unechten Karettschildkröten seien vermutlich von starken Winden und der Atlantik-Strömung aus der Karibik oder von der US-Ostküste bis nach Grossbritannien getragen worden, wo sie einen Kälteschock erlitten hätten, vermuten Experten. Insgesamt vier Tiere wurden an Stränden in der südwestenglischen Grafschaft Cornwall gefunden, je eins im englischen Devon und auf der walisischen Insel Anglesey. Die Art ist vom Aussterben bedroht.

«Alle Schildkröten kamen geschwächt an – in vielen Fällen waren wir uns nicht sicher, ob sie die Nacht überleben würden», sagte Steve Matchett vom Blue Reef Aquarium in Newquay. «Alle waren dehydriert und abgemagert.» Den Tieren sei über einen längeren Zeitraum kalt gewesen, weshalb sie nicht richtig gefressen hätten.

Nachdem die Schildkröten aufgepäppelt waren, nahm die «HMS Medway» der Royal Navy sie mit – bis zu den Azoren, die zu Portugal gehören. Das Patrouillenschiff war auf dem Weg in die Karibik, wo es gemeinsam mit der US-Marine gegen Drogenschmuggler vorgehen soll.

«Die Begegnung mit Meerestieren ist eine der grossen Freuden der Seefahrt, und wenn wir dazu beitragen können, dass dies in Zukunft wahrscheinlicher wird, und sei es auch nur in geringem Masse, freuen wir uns, dies zu tun», sagte Rod Jones, der bei der britischen Marine für den Umweltschutz zuständig ist. Eine Rückkehr der Schildkröten in wärmere Gewässer sei zwar nicht die Hauptaufgabe der Royal Navy. Aber man freue sich, die britischen Vorhaben für gesündere und vielfältigere Meere zu unterstützen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?