Stadt unter Asche begraben
Forscher rätseln um genaues Datum von Pompejis Untergang

Der Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr., der die römische Stadt Pompeji unter Asche begrub, gilt als eine der bekanntesten Naturkatastrophen der Antike. Das genaue Datum des Ereignisses ist jedoch bis heute umstritten.
Publiziert: vor 23 Minuten
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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren bei einer internationalen Konferenz i über das möglich Datum des Ausbruchs zwischen August und November 79 n. Chr. in Pompeji. (Archivbild)
Foto: Salvatore Laporta
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren bei einer internationalen Konferenz in Boscoreale beim Pompeji an diesem Wochenende über das möglich Datum des Ausbruchs zwischen August und November 79 n. Chr.

Der einzige Zeitzeuge, der das Datum in Briefen an den Historiker Tacitus erwähnte, war Plinius der Jüngere. Die ältesten Manuskripte geben als Datum den 24. August, was traditionell als der wahrscheinlichste Tag gilt.

Einige Indizien widersprechen jedoch dieser Angabe: In Pompeji gefundene herbstliche Früchte, Graffiti an Hauswänden und neue archäologische Funde, darunter eine 2018 entdeckte Inschrift, deuten darauf hin, dass die Stadt im Oktober noch existierte. Ausserdem wird darüber diskutiert, dass in einigen Manuskripten die Buchstaben anders gelesen werden könnten, was auf den 1. November als mögliches Datum hindeutet.

Während der Archäologe Alessandro Russo und der Klassische Philologe Pedar Foss den 24. August als möglichen Tag des Ausbruchs für sehr wahrscheinlich halten, sprechen sich andere Forscher für einen Zeitraum zwischen September und November aus. Kleidungsfunde in den Strassen Pompejis deuten auf kühlere Temperaturen hin, die eher in den Herbst passen.

Forscher der Universität Valencia untersuchen die Kleidung der Opfer des Vesuvausbruchs in Pompeji von 79 n. Chr. Die Untersuchungen basieren auf Gipsabgüssen aus der Nekropole von Porta Nola, besonders auf Funden aus dem Jahr 1975. Die Studie deutet darauf hin, dass Menschen, die ausserhalb der Häuser ums Leben kamen, schwere Kleidung trugen. Im Gegensatz dazu seien die im Inneren der Wohnhäuser gefundenen Opfer in Alltagskleidung angetroffen worden. Weitere Analysen zu Stoffarten und Materialzusammensetzungen stehen noch aus.

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