Bisher haben sich rund 41'000 Personen an der Onlineumfrage beteiligt. Seit Ende Mai erhebt der Anglist und Germanist in seiner Umfrage wie es um das Hochdeutsch österreichischer Prägung bestellt ist. Die beiden grössten Gruppen sind (nach Selbsteinschätzung) «Österreicher/innen» (rund 38'000), und «Deutsche» (rund 900), die in Österreich leben.
Als «etwas überraschend, aber enorm solide» schätzt der Forscher die Ergebnisse auf die Frage ein, wie die unterschiedlichen Arten des Hochdeutschen auf sie wirkt: Die Österreicher halten das österreichische Hochdeutsch nicht nur für schöner und sympathischer als das deutsche Hochdeutsch, sondern auch für gebildeter, korrekter und präziser.
Deutsches Hochdeutsch empfinden sie deutlich arroganter – eine Einschätzung, die sie mit den in Österreich lebenden Deutschen teilen. Die halten allerdings deutsches Hochdeutsch für gebildeter, korrekter und präziser, finden aber das Hochdeutsch österreichischer Prägung auch schöner und sympathischer.
Auch Jüngere schätzen laut der Umfrage Deutsch österreichischer Prägung. Für Dollinger zeigen die Zwischenergebnisse, dass «entgegen der Lehrmeinung in der Germanistik keine Entnationalisierung des Deutschen feststellbar ist und die jüngere Generation keine wesentlich andere Sicht des österreichischen Hochdeutsch hat». Das österreichische Standarddeutsch, nicht nur der Dialekt, «scheint wichtig für österreichische Identitätsbekundungen zu sein».