Schweizer Forschende beteiligt
Neue Erkenntnisse aus Asteroiden-Staub

Asteroiden könnten viel mehr Wasser über viel längere Zeiträume gespeichert haben als bisher angenommen. Das zeigt eine Untersuchung einer winzigen Staubprobe des Asteroiden Ryugu, an der Schweizer Forschende beteiligt waren.
Publiziert: 17:23 Uhr
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Die wertvolle Probe des Asteroiden Ryugu, die von einer Raumsonde der japanischen Raumfahrtagentur (Jaxa) zur Erde gebracht wurde, liefert immer wieder neue Erkenntnisse. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/JAXA
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Diese am Mittwoch in der Fachzeitschrift «Nature» veröffentlichte Erkenntnis hat wichtige Konsequenzen für die Frage, wie Wasser auf die Erde gelangte.

Woher das Wasser auf der Erde stammt, wird unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern seit Jahrzehnten diskutiert. Eine der führenden Theorien besagt, dass kohlenstoffreiche Asteroiden, sogenannte C-Typ-Asteroiden, die Hauptquellen für das Wasser auf der Erde waren.

Der Asteroid Ryugu ist einer dieser Typ-C-Asteroiden. Im Dezember 2020 brachte die japanische Raumsonde Hayabusa-2 eine kleine Probe dieses Asteroiden zur Erde. Insgesamt 5,4 Gramm Asteroiden-Staub wurden zu unserem Planeten gebracht. Für die neue Studie untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 38,4 Milligramm.

Bisher gingen Forschende davon aus, dass flüssiges Wasser in diesen Objekten nur in den ersten Millionen Jahren vorhanden war. Mithilfe von Isotopenanalysen zeigten die Forscherinnen und Forscher nun: Noch über eine Milliarde Jahre nach der Entstehung des Asteroiden kam es zu Flüssigkeitsbewegungen im Inneren des Mutterkörpers von Ryugu. Die Ergebnisse deuten laut den Forschenden darauf hin, dass solche C-Typ-Asteroiden zwei- bis dreimal mehr Wasser enthalten haben könnten, als bisher angenommen.

Das bedeutet laut den Forschenden auch, dass die Menge an Wasser, die Asteroiden zur Erde liefern konnten, wohl grösser ist, als bisher angenommen. Die Ergebnisse stärken damit die Theorie, dass Asteroiden die Hauptquelle des irdischen Wassers waren.

Am Forschungsteam um Tsuyoshi Iizuka der Universität Tokio (Japan) war auch Maria Schönbächler von der ETH Zürich beteiligt.

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