Physiker finden heraus
Eier sind waagrecht weniger bruchgefährdet

Ist ein rohes Ei zerbrechlicher, wenn es aufrecht oder auf der Seite liegend fällt? Ein US-Forscherteam vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge hat sich der Frage nun offiziell gewidmet.
Publiziert: 11.05.2025 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2025 um 16:52 Uhr
US-Wissenschaftler haben herausgefunden: Eier sind weniger zerbrechlich, wenn sie bei einem Fall waagerecht ausgerichtet sind statt senkrecht. (Symbolbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Wissenschaftler liessen dafür aus unterschiedlicher Höhe 180 Mal ein Ei fallen. Die Erkenntnis, über die das Team im Fachblatt «Communications Physics» berichtet: Eier sind weniger zerbrechlich, wenn sie bei einem Fall waagerecht ausgerichtet sind statt senkrecht. Die Autoren haben damit die weit verbreitete Annahme widerlegt, dass Eier aufrecht fallend weniger bruchgefährdet sind.

Aus einer Höhe von acht Millimetern zerbrach in dem US-Experiment mehr als die Hälfte der Eier, die aufrecht fielen. Dabei spielte es keine Rolle, mit welchem Ende das Ei nach unten zeigte. Bei den Eiern, die aus einer waagerechten Position heraus fallen gelassen wurden, zerbrachen weniger als zehn Prozent. Auch bei etwas grösseren Fallhöhen war der Anteil der zerbrochenen Eier deutlich kleiner, wenn die Eier horizontal ausgerichtet waren.

30 Prozent mehr Abfederung

Die Forschenden erklären den nachgewiesenen Effekt damit, dass Eier in der Mitte flexibler sind und daher dort mehr Energie aufnehmen können, bevor sie brechen. Im Schnitt könnten Eier demnach beim waagerechten Fall rund 30 Prozent mehr Energie abfedern. Dadurch seien sie zäher, was aber nicht mit Steifheit zu verwechseln sei.

In dieser Verwechslung sieht das Team auch einen Grund für die gängige Fehlannahme, dass das Ei bei senkrechter Ausrichtung stabiler ist: Die physikalischen Eigenschaften Steifheit, Zähigkeit und Festigkeit würden oft verwechselt. So seien Eier tatsächlich steifer, wenn sie aufrecht zusammengedrückt würden, was aber nicht bedeute, dass sie auch zäher – und damit weniger zerbrechlich – seien.

https://www.nature.com/articles/s42005-025-02087-0

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