Darum gehts
- Neuer Malaria-Impfstoff zeigt starke und langanhaltende Antikörperreaktionen
- Impfstoff stärkt bestehende Immunität statt neue Reaktionen auszulösen
- Tests mit rund 40 Teilnehmern in Tansania durchgeführt
Studienleiterin Claudia Daubenberger vom Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut (Swiss TPH) bezeichnete die Ergebnisse in einer Mitteilung vom Mittwoch als «sehr ermutigend». Laut der Forscherin hat der Impfstoff das Potenzial, ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Generation von Malaria-Impfstoffen zu werden.
Derzeit sind zwei Malaria-Impfstoffe verfügbar, nämlich RTS, S und R21. Diese stellen laut dem Tropeninstitut einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen die Krankheit dar. Allerdings bieten sie nur einen begrenzten Schutz und erreichen nicht die notwendige Wirksamkeit von über 90 Prozent, die erforderlich wäre, um Malaria zu eliminieren. Daher besteht ein dringender Bedarf an der Entwicklung von Impfstoffen der nächsten Generation, betonte das Tropeninstitut.
Der neue Impfstoff wurde vom Biotechnologie-Unternehmen «Sumaya Biotech» in Heidelberg DE entwickelt. In ersten Tests wurde er an deutschen Studienteilnehmern erprobt. Nun wurden in Bagamoyo, Tansania, erstmals Tests an Menschen durchgeführt, die bereits mit Malaria in Kontakt gekommen sind. Die rund 40 Studienteilnehmer erhielten drei Dosen des Impfstoffs oder einen Kontrollimpfstoff gegen Tollwut.
Die meisten Nebenwirkungen, die nach der Impfung auftraten, waren mild bis moderat, wie die Forschenden im Fachblatt «eClinicalMedicine» berichteten. Häufig registrierte Symptome waren Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Schwere Nebenwirkungen traten keine auf. Zudem löste der Impfstoff starke und langanhaltende Antikörperreaktionen aus.
Jene Erwachsenen, die bereits eine natürliche Immunität gegen den Malaria-Parasiten entwickelt hatten, zeigten zudem einen schnelleren und stärkeren Anstieg der IgG-Antikörperspiegel, was darauf hindeutet, dass der Impfstoff die bestehende Immunität stärkt, anstatt völlig neue Reaktionen auszulösen.
Dieses Phänomen könnte laut dem Tropeninstitut ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung optimaler Impfstoffe für Bevölkerungsgruppen sein, die bereits mit Malaria in Kontakt gekommen sind - sofern es in Folgeuntersuchungen bestätigt wird.