Darum gehts
- Menschen atmen mehr Mikroplastik ein als bisher angenommen, besonders in Innenräumen
- Kleine Partikel können tief in die Lunge eindringen und Gesundheitsprobleme verursachen
- Erwachsene atmen täglich etwa 68'000 Plastikpartikel ein, Kinder etwa 47'000
Menschen atmen Berechnungen zufolge deutlich mehr Mikroplastik ein als bislang angenommen. Besonders in Innenräumen könnten laut einer Studie täglich im Schnitt rund 68'000 Plastikpartikel in die Atemwege eines Erwachsenen gelangen – bei Kindern sind es etwa 47'000.
Die Forschenden um Nadiia Yakovenko vom Geowissenschaftlichen Institut der Universität Toulouse berichten in der Fachzeitschrift «PLOS One», dass die Belastung mit besonders kleinen Teilen zwischen einem und zehn Mikrometern Durchmesser weit höher liegt als zuvor vermutet.
Teilchen dieser Grösse gelten als besonders problematisch, weil sie tief in die Lunge vordringen und dort möglicherweise Entzündungen, Zellschäden oder andere gesundheitliche Probleme auslösen können. Frühere Schätzungen, die auf grösseren Partikeln basierten, lagen rund hundertfach niedriger.
Gemessen wurde die Belastung unter anderem in Privatwohnungen und in Autoinnenräumen in Südfrankreich. 94 Prozent dieser gefundenen Teilchen war kleiner als zehn Mikrometern, also fähig in die Lunge einzudringen.