Nobelpreisnominierungen im Oktober
Richtig oder Falsch? Gerüchte um die Nobelpreise

Wie oft kann man den Nobelpreis gewinnen? Kann man einem die Auszeichnung wieder wegnehmen? War Hitler wirklich für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen? Eine Zusammenstellung, was man über die Nobelpreise zu wissen glaubt – und wie es wirklich ist.
Publiziert: 05.10.2024 um 07:10 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2024 um 08:28 Uhr
Die Nobelpreis-Medaille ist der wohl begehrteste Wissenschaftspreis.
Foto: Keystone

Die Nobelpreise gehören zu den wichtigsten Auszeichnungen der Welt. Jedes Jahr im Oktober werden die Nominierungen der Preisträger bekannt gegeben. Um diese Nominierungen ranken sich allerlei Gerüchte, die wir hier mal genauer anschauen: 

1

Man kann den Nobelpreis im Leben nur einmal bekommen

Falsch – Das hat Alfred Nobel in seinem Testament nicht festgelegt. Das Internationale Rote Kreuz zum Beispiel hat bereits drei Nobelpreise. Der amerikanische Physiker John Bardeen gewann zweimal, der britische Biochemiker Frederick Sanger auch.

2

Man kann nicht in mehreren Kategorien gewinnen

Falsch – Marie Curie, die Entdeckerin der Radioaktivität, erhielt beispielsweise 1903 den Physik-Nobelpreis und 1911 den für Chemie.

3

Alle Nobelpreise werden in Stockholm verliehen

Falsch – Dynamit-Erfinder Alfred Nobel wollte, dass die Preise für Medizin, Physik, Chemie und Literatur im schwedischen Stockholm, der für Frieden aber in Norwegens Hauptstadt Oslo vergeben werden. Warum, ist nicht bekannt.

4

Der Wirtschaftsnobelpreis ist kein richtiger Nobelpreis

Richtig – Er gehört nicht zu den Preisen, die Nobel in seinem Testament aufgelistet hat. Der Preis für Wirtschaft wurde erst 1968 von der Schwedischen Notenbank gestiftet und 1969 erstmals vergeben. Dotiert ist er mit der gleichen Summe wie die «echten» Nobelpreise, in diesem Jahr neun Millionen Schwedische Kronen (rund eine Million Franken).

5

Der Nobelpreis kann nicht wieder aberkannt werden

Richtig – Dass die Entscheidungen der Jurys nicht anfechtbar sind, ist in Paragraf zehn der Nobel-Statuten geregelt. Trotzdem wird es immer wieder diskutiert, derzeit im Fall von Friedensnobelpreis-Trägerin Aung San Suu Kyi. Es gibt Petitionen, die fordern, Myanmars Regierungschefin den Preis abzuerkennen, weil sie die Rohingya-Flüchtlinge nicht unterstützt.

6

Nobelpreise können posthum, also auch nach dem Tod, verliehen werden

Falsch – Die entsprechende Regel in den Statuten wurde allerdings erst 1974 eingeführt. Nur wenn ein Laureat zwischen der Bekanntgabe im Oktober und der Verleihung am 10. Dezember stirbt, darf der Preis trotzdem an ihn verliehen werden.

7

Winston Churchill gewann den Friedensnobelpreis

Falsch – Der frühere britische Premier gewann zwar einen Nobelpreis, doch es war der für Literatur. 1953 wurde Churchill geehrt «für seine meisterlichen historischen und biografischen Darstellungen und für brillante Redekunst, mit der er als Verteidiger hoher menschlicher Werte auftritt».

8

Hitler wurde für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen

Richtig – 1939 wurde Hitler von einem Mitglied der schwedischen Regierung für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Allerdings war die Nominierung satirisch gemeint und wurde wenige Monate später zurückgezogen. Auch der sowjetische Diktator Josef Stalin war nominiert. (SDA)

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