Materialwissenschaften
Schweizer Forscher entwickeln neue Methode zum Drucken von Knochen

Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) haben eine Tinte für das Drucken von Knochen entwickelt. Damit sollen neben Knochen auch Kunstwerke und Korallenriffe geflickt werden.
Publiziert: 23.02.2023 um 11:50 Uhr
|
Aktualisiert: 23.02.2023 um 14:08 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Forschende haben eine neue Methode entwickelt, um ein knochenähnliches Material zu drucken.
Foto: EPFL/Eva Baur

Die neue Tinte enthält ein Bakterium, das bei Kontakt mit einer harnstoffhaltigen Lösung Kalziumkarbonat produziert, wie die EPFL am Donnerstag mitteilte. Innerhalb von etwa vier Tagen mineralisiere sich so eine beliebige Form aus dem 3D-Drucker zu einem knochenähnlichen Material.

Diese neue Druckmethode stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachblatt «Materials Today» vor. Die Endprodukte enthalten keine lebenden Bakterien mehr, da sie am Ende des Mineralisierungsprozesses in Ethanol getaucht werden.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Neben den Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin sei das Material ideal für die Restaurierung von Kunstwerken. So könne es direkt in eine Vase oder Statue gespritzt werden. Zudem sei die Tinte ein vielversprechender Kandidat für den Bau künstlicher Korallen, die zur Regeneration geschädigter Meeresriffe eingesetzt werden könnten.

Die Herstellung von knochenähnlichen Materialien in einem Labor oder einer Fabrik sei äusserst schwierig, hiess es in der Mitteilung der EPFL. Die Tinte dafür müsse flüssig genug sein muss, um aus einer 3D-Druckdrüse gespritzt zu werden, sich nach dem Druck aber verfestigen. Bisher versuchten Forschende, solche Materialien zu erhalten, indem sie der Tinte kleine Mineralpartikel beimischten. Die resultierenden Strukturen neigten jedoch dazu, beim Trocknen zu schrumpfen, was zu Rissen führte.

(SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?